China
Vergebliche Aufforstung + Methan als Energiequelle
Liebe Leserin, lieber Leser,
der kürzlich veröffentlichte Bericht des Weltklimarats zur "Linderung des Klimawandels" macht deutlich: Die Zeit zu handeln ist jetzt. Die Folgen einer kontinuierlichen Erderwärmung wären katastrophal. Die Aufforstung von ehemaligen Wäldern ist eine der Empfehlungen, dem entgegenzuwirken. Nach dem Kahlschlag der vergangenen Jahrzehnte liegt der Fokus nun auf der Wiederherstellung der Wälder. Da liegt der Gedanke nahe, von China zu lernen — denn die Volksrepublik hat hier bereits viel Erfahrung. Allerdings ist die Baumpflanzerei in China zu einer reinen Planerfüllung geworden: Die Setzlinge wachsen oft schlecht an, und die künstlichen Wälder sind weder so robust noch so klimawirksam wie das Original.
Auch Methan sorgt dafür, dass die Temperaturen steigen. Die Hälfe der Erderwärmung seit Mitte des 19. Jahrhunderts lässt sich auf Methangas zurückverfolgen. China stößt mehr Methan aus als alle anderen großen Industrienationen. Das Gas wird unter anderem beim Kohleabbau, aber auch beim Anbau von Reis freigesetzt und verändert das Klima ebenso massiv wie CO2. Einer internationalen Initiative zur Eindämmung der Methanfreisetzung hat sich Peking bereits verweigert. Man arbeite lieber an eigenen Plänen. Ein besseres Methan-Management wäre hier ein guter Anfang. Dann könnte China das Gas sogar als zusätzliche Energiequelle nutzen.
Viele neue Erkenntnisse wünscht
