China
VDA-Chefin Hildegard Müller im Interview + Rotor-Recycling
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Autobranche befindet sich in einem der größten Umbrüche ihrer Geschichte. Das Verbrenner-Aus im Jahr 2035 ist so gut wie sicher. Dabei hängt noch immer etwa die Hälfte der Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie am Verbrennungsmotor. Die Angst, in dieser kritischen Zeit auf den chinesischen Markt verzichten zu müssen, wächst – auch angesichts geopolitischer Spannungen zwischen dem Westen und China. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sieht Handlungsbedarf. "Wir brauchen eine integrierte China-Strategie", sagt sie im Gespräch mit Table.Media.
Europa müsse sich diversifizieren, resilienter werden, betont die VDA-Chefin mit Nachdruck. Isolieren dürfe man China bei aller gebotenen Vorsicht jedoch nicht. "Einfach raus aus China — das ist nicht die Lösung." Denn eines dürfe man ebenfalls nicht vergessen: Auch China habe noch immer großes Interesse an unserem Engagement.
China ist und bleibt ein Land der Superlative und der Chancen – auch in der globalen Klimapolitik. Keine andere Nation der Welt hat in den letzten Jahren so viele Windkraftanlagen gebaut wie China. Eine Kehrseite der erneuerbaren Energiequelle ist jedoch das aufwändige Recycling der Anlagen. Immer mehr Turbinen kommen in die Jahre und müssen abgebaut werden. Vor allem die Rotorblätter bereiten Probleme: Sie bestehen aus Verbundstoffen, die sich nur sehr schwer wieder auftrennen lassen.
