- Angespannte Stimmung in Alaska
- Termine der kommenden Woche
- Fregatten nach Fernost: Westliche Strategien für den Indo-Pazifik
- Rekordzahl an Börsengängen in Hongkong
- China beginnt Prozess gegen inhaftierte Kanadier
- Chips: SMIC plant Milliarden-Investition in Fabrik
- Johnny Erling: Hi, Mom – Chinas goldene achtziger Jahre
das verbale Säbelrasseln vor den US-China-Gesprächen in Alaska war groß. Noch am Mittwoch warf US-Außenminister Antony Blinken Peking erneut vor, die Menschenrechte in Xinjiang und Hongkong mit „Zwang und Aggression“ zu untergraben. Peking wiederum ermahnte die Biden-Administration, sich nicht in die internen Angelegenheiten Chinas einzumischen. Frank Sieren analysiert, wie die Gespräche verliefen.
Im Südchinesischen Meer ist das Säbelrasseln hingegen nicht mehr nur verbal. Anfang 2021 hat Frankreich dort Manöver abgehalten. Auch Deutschland und Großbritannien planen, die Präsenz vor Ort zu erhöhen, um China einzudämmen. Wie sich das in die deutsche Indo-Pazifik-Strategie einfügt, zeigt Christiane Kühl. Auch die EU hat für April eine Strategie für die Region angekündigt.
Angesichts der Corona-Pandemie mag es erstaunen, doch 2020 war ein Boomjahr an der Hongkonger Börse. Bei 154 Börsengängen wurden mehr als 50 Milliarden US-Dollar eingesammelt. Dabei spielen auch der US-China-Handelskrieg und ein neues US-Gesetz eine Rolle. Gregor Koppenburg und Jörn Petring haben die Hintergründe.
Viel Spaß bei der Lektüre und ein schönes Wochenende wünscht,
Nico Beckert

Presseschau
Analyse
Angespannte Stimmung in Alaska
Frank Sieren
Wie kompliziert die Beziehungen zwischen China und den USA sind, zeigt allein die Reiseroute von Außenminister Antony Blinken zum Verhandlungsort, wohin er über den amerikanischen Kontinent hinweg aus Washington über Japan und Südkorea zurückgeflogen ist. Es wäre leicht für den amerikanischen Außenminister gewesen, zwei Stunden weiter nach Peking zu reisen, um dort seinen Antrittsbesuch zu machen. Stattdessen jedoch fliegt Blinken zurück nach Alaska. Er zwingt damit Außenminister Wang zu einem Acht-Stunden-Flug und empfängt ihn auf amerikanischem Boden. China muss also in die USA reisen, obwohl sich eigentlich ein neu ins Amt gekommener Amerikaner vorstellen will. Bei diesem diplomatischen Spiel jedenfalls heißt es Eins zu Null für Washington.
Eins zu Null für Washington
Blinken, der vor dem Treffen in Alaska seine Antrittsbesuche bei den amerikanischen Alliierten Japan und Südkorea absolviert hatte, machte bereits beim Abflug in Seoul gestern deutlich, dass die USA „keinen Konflikt suche“. Er werde jedoch immer „unsere Prinzipien, unsere Menschen und Freunde verteidigen.“ Seine Sprecherin Jen Plaski wiederum betonte in Alaska, man werde über „schwierige Themen“ sprechen und dabei „offen“ sein. Dazu gehörten der Umgang mit der muslimischen Minderheit in Xinjiang, die Einschränkungen der Demokratie in Hongkong, die Technologiekonflikte mit Huawei, aber auch Handelsfragen.
Dennoch sei man bereit, mit Ländern wie Russland und China „zusammenzuarbeiten, wenn dies im Interesse der USA ist.“ Zu diesen Themenbereichen wiederum gehörten der Klimawandel, die Pandemie und die Frage, wie man Nordkorea überzeugen könne, abzurüsten.
- Alaska
- Antony Blinken
- Geopolitik
- USA
- Wang Yi
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie 30 Tage kostenlos Zugang zum Decision Brief und lesen Sie diesen und täglich weitere neue Qualitätsnachrichten.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen