China
UN-Bericht zu Sklaverei + Chinas Interesse an Open RAN + Jack Ma
Liebe Leserin, lieber Leser,
gespannte Blicke richten sich derzeit nach Genf — noch vor ihrem Abtritt als UN-Hochkommissarin für Menschenrechte hatte Michelle Bachelet die Veröffentlichung ihres umstrittenen China-Berichts zugesichert. Bachelet bleiben dafür nur noch knapp zwei Wochen. Nicht wenige Beobachter fürchten, dass sie der chinesischen Darstellung auf den Leim gegangen ist. Ihr Bericht wird es zeigen, wenn er endlich herauskommt.
Ein anderer, nicht minder wichtiger UN-Bericht erhebt jetzt schon schwere Vorwürfe gegen die Volksrepublik. Der Sonderberichterstatter des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen zu Sklaverei hält es für erwiesen, dass es sowohl in der autonomen Region Xinjiang als auch in Tibet zu „Formen der Sklaverei“ kommt. Marcel Grzanna hat sich das Dokument genauer angesehen. Der Report formuliert unverblümt genau die Vorwürfe, die China sonst stets zurückweist.
Die Einbeziehung von Huawei oder ZTE beim Ausbau des 5G-Netzes in Europa ist ein Dauerbrenner. Wurde in der Vergangenheit vor allem das Verteilnetz zwischen den Stationen und die Backbone-Leitungen der Anbieter als kritisch erachtet, geht es seit der Huawei-Debatte und mit 5G zunehmend auch um die Endpunkte des Mobilfunknetzes, schreibt Falk Steiner. Eine Idee, um dort mehr Sicherheit zu gewährleisten ist Open RAN, ein System vordefinierter, standardisierter Funknetzwerk-Komponenten und Software. Aber ausgerechnet chinesische Akteure prägen derzeit die Open RAN Alliance. Die EU-Kommission und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden Bedenken an.
