China
Umwelt-Künstler Brother Nut + Börsen-Einigung mit USA
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Bild sagt mehr als tausend Worte – selbst wir Mitglieder der schreibenden Zunft müssen das oft anerkennen. Ganz deutlich wird das bei den Werken des Pekinger Künstlers Brother Nut. Mit kreativen Aktionen wie einem aus Smog gepressten Ziegelstein macht er auf die Umwelt- und Klimaprobleme Chinas aufmerksam. Und erzeugt dabei eindrückliche Bilder, die wohl länger im Gedächtnis bleiben als viele schriftliche Schilderungen der Klima- und Umweltprobleme.
Im Gespräch mit Renxiu Zhao erzählt Brother Nut, dass das Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahrzehnten häufig auf Kosten der Umwelt erreicht wurde. Es raubt den Menschen das Trinkwasser und verseucht den Boden, auf dem die Menschen eigentlich ihr Auskommen erzielen sollten. Verzweiflung ist die Folge. Denn die Opfer der Umweltverschmutzung finden selten Gehör bei den Behörden. Die Öffentlichkeit erfährt häufig nicht von den Problemen in anderen Landesteilen. Doch da die Klimakrise auch alle Chinesinnen und Chinesen betrifft, wird die Regierung bei Umwelt- und Klimaproblemen in Zukunft seltener wegschauen können.
Auf dem großen Parkett der Handelspolitik haben die USA und China derweil eine Einigung erzielt. US-Buchprüfer erhalten begrenzten Einblick in die Bilanzen von chinesischen Konzernen, dafür dürfen diese an der Börse New York notiert bleiben. Doch für die chinesischen Firmen bleibt das unbefriedigend, schreibt unser Team aus Peking. Sie wollen sich nicht in die Karten blicken lassen. Daher bleibt der Trend ungebrochen, New York aufzugeben und an Heimatbörsen wie Hongkong zurückzukehren.
