- Zwang zu Tierversuchen für Kosmetika abgeschafft
- Staatsfonds fehlt noch das Öko-Profil
- Corona: Nur schwache Indizien für Labor-Theorie
- Huawei startet eigenes Betriebssystem
- Goldman Sachs erhält Lizenz
- Außenminister Wang reagiert auf Kritik
- Halbe Milliarde Dosen verimpft
- Im Portrait: David Wang – Huaweis Mann in Berlin
Reichtum bedeutet auch Verantwortung. Dieser Gedanke setzt sich bei Entscheidungen über Geldanlagen immer mehr durch. Grüne Investitionen erleben auch bei Privatleuten weltweit einen Boom – zumal gerade Zukunftstechnologien wie klimaneutrale Energiequellen oft hochprofitabel sind. Chinas milliardenschwere Staatsfonds machen hier jedoch noch nicht so recht mit, obwohl mehr Nachhaltigkeit inzwischen so etwas wie ein Staatsziel ist. Die Gründe für das zögerliche Agieren der Staatsfonds bei grünen Anlagen analysiert Nico Beckert.
Die westliche Kosmetikindustrie hat es künftig deutlich einfacher, ihre Produkte auf dem chinesischen Markt anzubieten. Denn die Regierung hat die Pflicht zu Tierversuchen gekippt, die bisher eine hohe Hürde war. Frank Sieren erläutert, warum es China trotz großer Technikfreundlichkeit so schwergefallen ist, auf die umstrittene Erprobung am Tier zu verzichten.
Huawei lässt die Abhängigkeit von Google hinter sich und bringt kommende Woche sein eigenes Handy-Betriebssystem auf den Markt. Damit koppelt sich der Elektronikkonzern zwar gezwungenermaßen von der lebhaft bevölkerten Welt der Android-Apps ab. Doch vielleicht wird das Eigengewächs ja zum Renner in China – und die Amerikaner haben am Ende das Nachsehen.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Pflicht zu Tierversuchen für Kosmetika abgeschafft
Frank Sieren
Laut Chinas National Medical Products Administration („NMPA“) sind Tierversuche für die Entwicklung gewöhnlicher Kosmetika in der Volksrepublik nicht mehr verpflichtend. Die Regelung gilt seit diesem Monat. Bisher mussten Kosmetika-Produkte wie Shampoo, Feuchtigkeitscremes, Duschgel, Lippenstift, Lotion oder Make-up vor dem Marktstart an Tieren getestet werden. Um eine Feuchtigkeitscreme auf Hautirritationen zu testen, wurde etwa Kaninchen ein Wirkstoff injiziert und gelegentlich auch in die Augen geträufelt. Unnötiges Leid, sagen Tierschützer.
Ausgenommen von der neuen Regelung sind sogenannte „Special Cosmetics“. Darunter fallen Produkte, die eine wissenschaftlich begründete kosmetische oder gesundheitliche Funktion für sich beanspruchen, etwa Whitening-Produkte, Sonnencreme, Antihaarausfallprodukte oder Haarfärbemittel. Auch bei Produkten, die gezielt für Babys und Kleinkinder entwickelt werden, dürfen die Hersteller nicht vollständig auf Tierversuche verzichten.
Angst vor Verbraucherskandalen
In der EU sind Tierversuche für Kosmetika bereits seit 2013 verboten. Das ist jedoch nicht allein der Tierliebe geschuldet. Dank wissenschaftlicher Durchbrüche ersetzte die Nachbildung menschlicher Gewebeproben in den meisten Labors den Bedarf an Tierversuchen. China hatte bisher jedoch einen anderen Ansatz. Das Land ist schwer von Lebensmittel- und Produktskandalen geplagt. Diese haben immer wieder Unruhe in der Bevölkerung aufkommen lassen. Die Hoffnung lautete: Tierversuche könnte Abhilfe schaffen, indem sie die Ungefährlichkeit der Produkte beweisen. Das sonst so technikfreundliche China hat hier also an einer obsoleten Praxis festgehalten.
- Pharma
- Tiere
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie 30 Tage kostenlos Zugang zum Decision Brief und lesen Sie diesen und täglich weitere neue Qualitätsnachrichten.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen