China
Stromsektor + Rekord bei Offshore-Windkraft
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Olympischen Winterspiele in Peking sind für China eine große Bühne, um sich der Welt als fortschrittliche Nation zu präsentieren. Die Verantwortlichen haben auch das Thema Nachhaltigkeit entdeckt. Sie werben mit grünen Spielen. Doch schon beim künstlichen Schnee wird klar: Dieses Sportfest wurde höchstens grün angestrichen. Der Strom für die Schneekanonen mag noch aus erneuerbaren Quellen stammen. Doch der immense Wasserverbrauch ist kaum auszugleichen. Auch beim Bau der olympischen Skisprungschanze stand die Nachhaltigkeit nicht im Vordergrund, wie Hans-Martin Renn im Interview erklärt. Der Architekt aus dem Allgäu hat mitgeholfen, die Olympia-Schanze im Austragungsort Zhangjiakou zu konzipieren.
Auch bei der Stromerzeugung und dem Stromverbrauch muss noch viel passieren, damit Peking seine Klimaziele erreicht. Ein guter Anfang wäre, den geplanten Bau einer ganzen Reihe neuer Kohlekraftwerke effektiv zu stoppen. Bisher reformiert die Regierung den Sektor nur zögerlich, wie Christiane Kühl analysiert. Strom wird hauptsächlich von schwerfälligen und lokal gut vernetzten Staatskolossen generiert. Und während die erneuerbaren Energien kräftig ausgebaut wurden, wurden fossile Kraftwerke von Netzbetreibern jahrelang bevorzugt. Das zeigt: Auch China steht bei der Energiewende vor der Herausforderung, unterschiedliche wirtschaftliche und politische Interessen unter einen Hut zu bringen.
Wir wünschen viele neue Erkenntnisse!
