- Kann sich die Solarindustrie von Ware aus Xinjiang lösen?
- Erster Reaktor der vierten Generation am Netz
- Windstrom wächst am schnellsten
- EU erhebt Zölle auf Türme für Windkraftanlagen
- Xi und Scholz telefonieren auch zu umweltfreundlichen Energien
unser heutiges Briefing steht ganz im Zeichen der Herausforderungen der Energiewende in China und Europa. Die neue Bundesregierung will die Solarenergie massiv ausbauen und Solaranlagen auf möglichst viele Dächer bringen. Doch China dominiert alle Schritte der Solar-Lieferkette. Beim Ausgangsstoff für Solarmodule gibt es Vorwürfe der Zwangsarbeit in Xinjiang. Wie kann es gelingen, eine Xinjiang-freie Lieferkette zu garantieren? Und wie effektiv wären Handelssanktionen für Produkte aus der Region, wie sie die neue Außenministerin Annalena Baerbock schon ins Gespräch gebracht hat? Diese Frage stehen im Zentrum unserer heutigen Analyse.
Um seine Abhängigkeit von Kohlestrom zu verringern, setzt China auf die erneuerbaren Energien und Atomkraft. Kürzlich feierte die Volksrepublik eine Premiere: Das erste Mal ging ein Atomreaktor der vierten Generation ans Netz. Schon der Bau war schwierig und die Fertigstellung verzögerte sich. Doch wirklich herausfordernd wird der Betrieb des Reaktors, sind sich Experten einig.
Neue Zahlen der nationalen Statistikbehörde zeigen: China konnte im vergangenen Jahr viel mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft gewinnen. Doch auch die Stromgewinnung aus Kohle und Gas stieg stark an. Die Klimabilanz bleibt also durchwachsen.
Wir wünschen viele neue Erkenntnisse und eine frohe Weihnachtszeit. Kommen Sie gut ins neue Jahr!
Nico Beckert

Analyse
Lieferstopps wegen Xinjiang bedrohen deutsche Solar-Pläne
Nico Beckert
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat die neue Bundesregierung einiges vor. Sie will „alle geeigneten Dachflächen“ für die Solarenergie nutzen. Bis 2030 sollen „circa 200 Gigawatt“ an Fotovoltaik-Kapazität erreicht werden. Das bedeutet eine Vervierfachung der aktuell installierten Leistung. Dafür will die Ampel-Koalition viele „Hürden für den Ausbau“ aus dem Weg räumen. So steht es im Koalitionsvertrag.
Eine große Hürde, die dort nicht genannt wird, ist die Lieferkette der Solarindustrie. Ein großer Teil des Grundstoffs von Solarzellen, Polysilizium, stammt aus der Autonomen Region Xinjiang. Es stehen jedoch Vorwürfe im Raum, dass dieses Polysilizium durch Zwangsarbeit der Volksgruppe der Uiguren hergestellt wird. Damit drohen erhebliche Probleme, wenn künftig ethische Maßstäbe für diese Lieferkette gelten sollen.
Jüngst hat Außenministerin Annalena Baerbock eine eindeutigere Politik gegen Menschenrechtsverletzungen in China angekündigt. „Wenn es keinen Zugang mehr gibt für Produkte, die aus Regionen wie Xinjiang stammen, wo Zwangsarbeit gängige Praxis ist, ist das für ein Exportland wie China ein großes Problem“, sagte sie in einem Interview mit taz und China.Table.
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