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zwei chinesische Ministerien versetzen mit ihren Überlegungen derzeit die Solar-Branche in Panik. In den Ministerien für Handel sowie für Wissenschaft und Technologie wird ein Export-Verbot für mehrere Solarenergie-Technologien in Erwägung gezogen, hieß es Ende Januar in einer Mitteilung der Behörden. Betroffen von den Ausfuhr-Beschränkungen wären Wafer, schwarzes Silizium und sogenannte Ingots. Und ohne diese Materialien lassen sich keine Solaranlagen bauen.
Wird das Vorhaben tatsächlich so umgesetzt, ist ein Export von Solar-Produktionstechnologien nur noch mit Genehmigung möglich. Was das für die ambitionierten Pläne der Green Transition in Europa und dem Westen bedeutet, hat sich Nico Beckert genauer angesehen und mit Experten gesprochen. Deren Urteil ist deutlich: Der Aufbau eigener Produktionskapazitäten in westlichen Staaten werde sich definitiv verlangsamen. Die geplante Ausfuhr-Beschränkung könnte sich für China allerdings auch als Schuss ins Knie entpuppen.
In unserer zweiten Analyse blicken wir auf einen anderen Export Chinas: Drohnen – kommerzielle als auch für den Krieg ausgestattete. Die Produkte des chinesischen Drohnenherstellers DJI tauchen etwa auf den Schlachtfeldern der Ukraine auf. Dort liefern sie Russland wertvolle Informationen. China ist zudem der weltgrößte Exporteur von Militärdrohnen – und liefert auch an US-Partner in Krisengebieten, wie Frank Sieren analysiert.
Der chinesische Wissenschaftler He Jiankui hatte vor gut vier Jahren weltweit Schlagzeilen gemacht, weil er die ersten Babys mit absichtlich verändertem Erbgut erschaffen hatte. Die Zwillinge führten heute ein „normales, friedliches und ungestörtes Leben“, wie er nun in einem Interview erklärte. Er selbst arbeitet nach einer Haftstrafe wieder an Gentherapien. Jörn Petring stellt den umstrittenen Forscher in der Kategorie Heads vor.
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Amelie Richter

Analyse
China behindert Solar-Ausbau des Westens

Nico Beckert
Es ist eine kleine Meldung, die große Wirkung entfalten könnte: China will ein Exportverbot für wichtige Technologien zur Produktion von Solaranlagen erlassen. Eine endgültige Entscheidung darüber steht noch aus. Eine öffentliche Konsultation lief bis Ende Januar. Doch alle befragten China-Experten sind sich sicher, dass die Exporteinschränkungen kommen werden. Nach der Konsultationsphase macht China größere Änderungen an Regulierungen nur selten rückgängig, sagt Rebecca Arcesati, Analystin bei der deutschen China-Denkfabrik Merics.
Wird das Vorhaben durchgezogen, ist ein Export von Solar-Produktionstechnologien nur noch mit Genehmigung der Behörden möglich. „Es wird nicht einfach sein, solche Genehmigungen zu erhalten“, sagt die Handelsexpertin Wan-Hsin Liu vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. Der Antragsprozess sei kompliziert.
Zunächst muss eine Anfrage gestellt werden, die unter anderem anhand von sicherheits- und industriepolitischen Gesichtspunkten geprüft wird. „Erst dann dürfen die Unternehmen mit möglichen Käufern über die Geschäfte verhandeln“, so Liu. Sind sich Käufer und Verkäufer über das Geschäft einig, muss eine zweite Export-Genehmigung „mit weiteren Dokumenten“ beantragt werden.
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