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wie sich das Auswärtige Amt den zukünftigen Umgang mit China vorstellt, haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Auch die Pläne des Wirtschaftsministeriums wurden von uns analysiert. Nun hat Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich in die Tasten gehauen und einen rund 13-seitigen Aufsatz veröffentlicht. Der vielversprechende Titel: „Die globale Zeitenwende“.
In der Tat, eine Zeitenwende, wie von Scholz im Bundestag ausgerufen, darf nicht bei Russlands brutalem Angriffskrieg gegen die Ukraine stehen bleiben – so grausam die aktuellen Geschehnisse auch sein mögen. Denn abseits der tagesaktuellen Schreckensmeldungen über den Krieg in der Ukraine stellt sich dem Westen eine wesentlich größere Herausforderung: der Aufstieg Chinas. Entsprechend lesen Sie heute in unserem ersten Stück, wie Bundeskanzler Olaf Scholz den rasanten Aufstieg der Volksrepublik in seine „globalen Zeitenwende“ einordnet und welche Konsequenzen er daraus zieht.
In unserer zweiten Analyse geht es um die Situation von Expats und Uni-Absolventen auf dem chinesischen Arbeitsmarkt. Jedes Jahr verlassen allein in China Millionen Studenten die Hochschulen und müssen sich fortan im Kampf um wenige Arbeitsplätze beweisen. Ein klassisches Überangebot, auf dem sich die Personalabteilungen dann nur noch die Rosinen herauspicken müssen – könnte man zumindest meinen.
Doch in der Realität lässt sich überraschend ein völlig anderes Phänomen beobachten: Trotz Millionen von Absolventen gelingt es vielen Unternehmen nicht mehr, ihre freien Stellen zu besetzen. Warum das so ist, war Thema des gestrigen Table.Live-Briefings. Marcel Grzanna hat zugehört und Ihnen die wichtigsten Punkte aufgeschrieben.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
China für Scholz mehr Partner denn Rivale

Michael Radunski
Olaf Scholz hat in einem knapp 13 Seiten langen Gastbeitrag für das renommierte Magazin „Foreign Affairs“ seine „globale Zeitenwende“ erklärt. Dabei stellt der Bundeskanzler gleich zu Beginn fest: „Die Zeitenwende geht über den Krieg in der Ukraine und das Thema der europäischen Sicherheit hinaus.“ Und dennoch handelt der Aufsatz des Kanzlers viel von Russland, vom Krieg in der Ukraine, und damit verbunden von der europäischen Geschichte.
Dieser Ausgangspunkt ist verständlich. Allerdings muss man die Zeitenwende in der Tat global fassen. Denn abseits der tagesaktuellen Schreckensmeldungen über den Krieg in der Ukraine stellt sich dem Westen eine wesentlich größere Herausforderung: der Aufstieg Chinas. Doch Scholz bleibt hinter seiner eigenen Ankündigung zurück: In seinem Aufsatz wird er Russland mehr als 30 Mal erwähnen, China kommt hingegen nur zehn Mal vor.
Scholz warnt vor Chinas Isolierung
„Viele sind der Auffassung, dass wir am Beginn einer neuen Ära der Bipolarität innerhalb der internationalen Ordnung stehen. Sie sehen einen neuen Kalten Krieg heraufziehen, der die Vereinigten Staaten und China als Gegner in Stellung bringt“, schreibt Scholz und resümiert: „Ich teile diese Ansicht nicht.“
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