China
Scholz und der Xi-Faktor + Chip-Ambitionen
Liebe Leserin, lieber Leser,
Anfang November will Bundeskanzler Olaf Scholz nach Peking reisen und Xi Jinping treffen. Es wäre das erste bilaterale, reale Gespräch eines europäischen Politikers in China mit dem Präsidenten seit Beginn der Pandemie. Die Erwartungen an den Besuch sind dementsprechend hoch, zumal Deutschland derzeit an seiner China-Strategie arbeitet. So gesehen ist das Timing der Scholz-Reise nicht optimal, schreibt Amelie Richter. Nach dem Parteitag befindet sich Xi Jinping auf dem Höhepunkt seiner Macht. Ein Besuch des Bundeskanzlers wirkt da wie eine Ehrung für den starken Mann.
Die Visite gilt dennoch als Eisbrecher. „Der Scholz-Besuch vor dem G20-Treffen zeigt, dass die Welt wieder nach China kommt“, sagt EU-Handelskammerchef Jörg Wuttke. Die große Frage ist nun, welche Themen Scholz vor Ort auf den Tisch legen wird. Die China-Strategie kann darauf jedoch noch keine Antwort geben. Ihre Fertigstellung wird zwischen den Koalitionspartnern wohl noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.
Analysten des kanadischen Plattform Techinsights überraschten die Welt mit der Neuigkeit, einen 7-Nanometer-Chip aus chinesischer Herstellung entdeckt zu haben: ein Durchbruch in der Halbleitertechnik. Zuvor hatte man angenommen, dass die chinesische Industrie unter Führung des Staatsunternehmens SMIC zur Fertigung solch fein aufgebauter Halbleiter noch nicht in der Lage sei, berichtet Frank Sieren.
