China
Sanktionen + Baidu + Science Fiction + Aluminiumpreise+ CAI-NGO + Anika Laudien
Liebe Leserin, lieber Leser,
historische Zäsuren lassen sich meist erst aus einem gewissen zeitlichen Abstand heraus als solche erkennen. Der aktuelle Schlagabtausch zwischen China und der EU mit gegenseitigen Sanktionen und Anschuldigungen bezüglich der Lage der muslimischen Minderheit in Xinjiang hat schon jetzt das Potenzial dazu: Europa hat sich aufgerafft und erstmals seit dem Massaker auf dem Tiananmen China für Menschenrechtsverletzungen sanktioniert.
Doch für eine Zäsur bedarf es mehr. Entscheidend wird sein, ob es dem Westen gelingt, seine einheitliche Position gegenüber der Volksrepublik zu halten. Oder greift Peking einmal mehr zu Niccolò Machiavellis Idee des „divide et impera“: mit seinem ökonomischen Einfluss die Brüsseler Reihen aufzubrechen und Europas Position zu schwächen?
Amelie Richter zeigt, dass die Auseinandersetzung bereits in die nächste Runde geht: Berlin, Brüssel und Paris bestellten die chinesischen Botschafter zum Rapport, derweil Peking sich bei einem Treffen im südchinesischen Guilin die Solidarität Moskaus zusichern lässt. Wird an der aktuellen Eskalation gar das Investitionsabkommen scheitern?
