Standpunkt von Yu Yongding: Chinas Wirtschaft muss wieder stärker wachsen
Im Portrait: BMW-Manager Jochen Goller
Personalien: FAW-VW stärkt mit Alexander Ron seinen IT-Bereich
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Rote Fahne (Hongqi), Chinas legendäre Staatskarosse, mit der sich schon Mao Zedong herumkutschieren ließ, kommt nach Europa – und zwar in Luxusausführung und ganz dem Zeitgeist entsprechend als Elektromodell. Doch ganz so einfach dürfte es nicht mit dem Markteinstieg nicht werden, analysiert Frank Sieren. Die ideologisch-historische Anziehungskraft, die in der Volksrepublik zumindest bei einigen KP-Kadern noch wirken mag, verpufft im Westen. Die neue Rote Fahne ist nur ein weiteres chinesisches Auto mit Elektroantrieb.
Schwierig für Autohersteller dürfte es in den kommenden Monaten die Beschaffung von Aluminiumprodukten werden – und zwar weltweit. Denn nach dem Fehlen von Chips droht nun auch noch Magnesiummangel. Neben den Blechen kommen Alu-Legierungen mit Magnesium auch in Getrieben, Lenksäulen, Sitzrahmen und Tankdeckeln zum Einsatz. Einen Ersatz für Magnesium gibt es nicht. Christiane Kühl analysiert, wie lange die Magnesiumvorräte in Deutschland und Europa noch reichen, wenn China infolge der Stromkrise die Produktion stoppt. Wenn die Magnesiumversorgung versiegt, wird möglicherweise die gesamte Automobilindustrie zu einem Halt gezwungen. Das sind keine guten Aussichten.
Dennoch viele neue Erkenntnisse beim Lesen wünscht
Ihr
Felix Lee
Analyse
Die Rote Fahne soll Europa erobern
Auf dem Weg nach Norwegen: Der bombastische Elektro-Luxus-SUV Hongqi E-HS9
Der Luxus-Autobauer FAW will die patriotische Luxusmarke Hongqi zu Chinas erstem globalen E-Auto-Exportschlager machen. Das Verkaufsargument von Modellen wie dem S9 und dem L5 ist vor allem ihre Seltenheit. Zur neuen chinesischen S-Klasse ist es jedoch noch ein weiter Weg.
Der „Hongqi“ – übersetzt „Rote Flagge“ – ist die symbolträchtigste Automarke der Volksrepublik. Bereits Mao Zedong ließ sich in einer schwarzen Staatskarosse von Hongqi herumkutschieren. Und auch heute noch ist der Hongqi das Fahrzeug der Wahl für die Partei-Elite. Die Autos sind regelmäßig in der Nähe des Pekinger Regierungsviertels zu sehen, ebenso wie auf Militärparaden. Das offene Auto, in dem Staats- und Parteichef Xi Jinping seine Militärparaden abnimmt, ist ein Hongqi. Und auch US-Präsidenten und deutsche Kanzler:innen wurden mit Autos dieser Marke vom Flughafen abgeholt.
Eine Edelversion der „Roten Fahne“ soll nun die Welt erobern: Die „kommunistische Luxusmarke“ exportiert seit kurzem in China hergestellte Hongqi-Elektro-SUVs nach Norwegen. Anfang Oktober erhielt FAW nach eigenen Angaben für den Elektro-SUV E-HS9 bereits 500 Bestellungen aus dem skandinavischen Land, das eine Hochburg der Elektromobilität ist.
Doch ganz so einfach wird es nicht mit dem Markteinstieg in Europa. Die ideologisch-historische Anziehungskraft von Hongqi mag in China stellenweise wirken, im Westen es nur ein weiteres chinesisches Auto.
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