- Chinas Fracking-Plan birgt Risiken
- Oliver Blume soll China-Fehler von VW korrigieren
- Anhaltende Hitzewelle bedroht Ernten in Xinjiang
- Nach einem Jahr: Emissionshandel enttäuscht
- Solarhersteller erhöhen Preise
- BYD strebt mit E-Autos nach Japan
eigentlich sitzt China auf riesigen Schiefergas-Vorkommen. Diese könnten zur Energieversorgung des Landes beitragen und eine Alternative zur Kohle bieten, von der Chinas Energieversorgung immer noch stark abhängt. Doch Fracking ist nicht nur umweltschädlich, sondern in China auch äußerst schwierig. Geografische Gegebenheiten machen es umständlich, teuer und sorgen sogar für Erdbeben. In Sichuan wurden durch Erdstöße 2019 rund 20.000 Häuser beschädigt, zwei Menschen starben, Proteste waren die Folge. China setzt trotzdem auf Fracking. Mit welchen Aussichten analysiert Nico Beckert.
Es war eine Mammutaufgabe, an der der VW-Chef Herbert Diess gescheitert ist: der Umbau des Auto-Konzerns Volkswagen in einen modernen E-Auto-Hersteller. Diess muss seinen Posten nun vor Ablauf seines Vertrags räumen. Die schlechte Performance der VW-E-Autos in China gilt als einer der Gründe für seine Absetzung. Oliver Blume wird ab September neuer Chef des VW-Konzerns. Aus Sicht von China.Table ist das eine aufregende Personalentscheidung. Blume hat 2001 an der renommierten Tongji-Universität in Shanghai promoviert. Damit kommt ein echter China-Kenner an die Spitze eines Dax-Konzerns. Da eine ganze Reihe von Fehlern seines Vorgängers mit dem chinesischen Markt zusammenhängen, ist uns die Top-Personalie eine Analyse wert. Vor allem bei der Beschaffung von Batterien hatte Blume als Porsche-Chef eine glücklichere Hand als Herbert Diess bei VW, schreibt Felix Lee.
Nico Beckert

Analyse
China setzt auf Fracking – trotz Erdbeben

Nico Beckert
Christian Lindner sprach sich jüngst für das Fracking in Norddeutschland aus. In einigen Fällen sei Fracking „verantwortbar“. Auch die Förderung von Gasvorkommen in der Nordsee sei „sinnvoll und machbar“, so Lindner gegenüber ntv.
Den USA bescherte die Fracking-Technologie einen Gasboom. Das Land ist mittlerweile Netto-Gas-Exporteur. In Deutschland wird seit einigen Wochen über die Aufhebung des Verbots der umstrittenen Fördermethode debattiert. Die drohende Gas-Krise infolge des russischen Kriegs in der Ukraine macht das Thema wieder aktuell. In China wird das Fracking schon seit vielen Jahren angewandt. Schiefergas soll zur Energieversorgung des Landes beitragen und die Abhängigkeit von der Kohle reduzieren. Das würde auch den Klimazielen des Landes nutzen, schließlich dominiert die Kohle noch immer den Strommix.
Laut einigen Schätzungen verfügt China über die weltweit größten Schiefergas-Reserven. Das US-Energieministerium ging 2013 davon aus, dass die chinesischen Reserven fast doppelt so groß sind wie jene der USA. Schon ein Jahr zuvor gaben die Behörden ein ambitioniertes Ziel aus: Bis zum Jahr 2020 sollte die jährliche Förderung auf 60 bis 100 Milliarden Kubikmeter steigen. Doch die Ziele wurden weit verfehlt. 2020 wurden lediglich 20 Milliarden Kubikmeter gefördert. Selbst das korrigierte Ziel von 30 Milliarden wurde somit nicht erreicht. Lokale Proteste sind nur eine Ursache dafür.
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