- Renaissance sozialistischer Werte
- Hongkong und Shenzhen sollen zusammen wachsen
- Neuer Streit um Taiwan
- Reiche sollen mehr Steuern zahlen
- Lockdown in Nordchina
- Aus für Amnesty in Hongkong
- Standpunkt von Yu Yongding: Chinas Wirtschaft muss wieder stärker wachsen
Chinas Regierung plant den nächsten Eingriff. Mit dem Gesetz zur „Förderung der Familienbildung“ reicht Pekings Intervention diesmal weit ins Private: nämlich in die Erziehung der eigenen Kinder. Durch das neue Gesetz solle Chinas Jugend Moral, intellektuelle Entwicklung und soziale Kompetenzen erlernen, heißt es von offizieller Seite. Ning Wang hat sich die vermeintlich honorigen Pläne genauer angeschaut und festgestellt, dass den Eltern in Wahrheit neue Daumenschrauben angelegt werden.
Hongkong ist seit Wochen in den Schlagzeilen. Unser Korrespondententeam hat sich ebenfalls mit der ehemaligen Kronkolonie beschäftigt, allerdings einem Thema gewidmet abseits von Menschenrechten und Demokratie. Es geht um den bisher wohl ambitioniertesten Plan, um den chronischen Wohnungsmangel in der Sonderverwaltungszone zu beheben. Auf einem Drittel Hongkongs soll in dem in den kommenden Jahren Wohnraum für bis zu 1,5 Millionen Menschen entstehen. Doch der Plan reicht bis auf das Festland nach Shenzhen. Dahinter steckt die Weiterentwicklung der sogenannten Greater Bay Area.
Zudem möchte ich Ihnen heute den Standpunkt von Yu Yongding empfehlen. Der renommierte chinesische Ökonom nimmt die anhaltende Stromknappheit und die Krise rund um den Immobilienentwickler Evergrande zum Anlass, um sich den Zustand der chinesischen Wirtschaft anzuschauen. Sein Fazit: Chinas Politik muss jetzt handeln, um wieder das dringend benötigte Wachstum zu erreichen.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
Mehr sozialistische Werte für Familien
Ning Wang
Peking schraubt weiter an seiner Vorstellung der perfekten chinesischen Familie: Ein neues Gesetz will die Bildung in den Familien aufwerten und gleichzeitig Kinder vor zu viel schulischer Belastung schützen. Noch sind nicht alle Einzelheiten des Gesetzes veröffentlicht. Medienberichte deuten aber darauf hin, dass die vorgeschlagenen Vorgaben Eltern ermutigen sollen, Moral, intellektuelle Entwicklung und die sozialen Kompetenzen ihres Nachwuchses zu fördern.
Von nun an gehört es beispielsweise zum Kinderschutz in China, dass Eltern darauf achten, dass Kinder beim Lernen genug Pausen einlegen und ausreichend Sport treiben. Weniger Druck auf die Erziehungsberechtigten bedeutet das allerdings nicht, eher im Gegenteil – denn die Mütter und Väter sollen künftig für das „schlechte Benehmen“ ihrer Kinder zur Verantwortung gezogen werden. So steht es im Gesetzentwurf zur „Förderung der Familienbildung“.
Dass Jugendliche sich nicht gesellschaftskonform verhalten, liege zuallererst an der falschen Erziehung durch die Eltern, so die Beamten: „Es gibt viele Gründe für schlechtes Benehmen von Jugendlichen, und das Fehlen einer angemessenen Familienerziehung ist der Hauptgrund“, sagte Zang Tiewei, Sprecher der Legislative Affairs Commission des Nationalen Volkskongresses (NVK), vergangene Woche. Von den Eltern erwarte man, dass sie ihren Kindern beibringen, wie sie „die Alten zu respektieren und sich um die Jungen zu kümmern“ haben.
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