- Gespräche in Zeiten von Sanktionen
- Sprungbrett internationale Schulen
- Meituan plant Mitarbeiter durch Lieferroboter zu ersetzen
- EU greift gegen chinesische Subventionen durch
- Zensus zeigt Bevölkerungsrückgang
- Baubeginn für neues VW-Werk in Anhui
- Autonomes Fahren: Continental kooperiert mit Horizon Robotics
- Automobil-Chips: TSMC plant Milliarden-Investition in China
- Im Portrait: Christian Ude
heute starten die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. In der Vergangenheit waren sie häufig ein PR-Erfolg für Peking, bemängeln Kritiker. Außenpolitiker aus Koalition und Opposition fordern die Bundesregierung auf, auch kritische Fragen zu Menschenrechten, Sanktionen und dem Investitionsabkommen CAI zu thematisieren, analysiert Finn Mayer-Kuckuk. Es wäre ein Fortschritt. Denn vor knapp zwei Wochen hatte Angela Merkel mit Xi Jinping telefoniert und kaum kritische Themen angesprochen.
Frank Sieren hat sich einen Zweig des chinesischen Bildungssystems genauer angeschaut: Internationale Schulen. Bei wohlhabenden Chines:innen gelten sie als ein Grundstein für die erfolgreiche Karriere ihrer Kinder. Denn auf dem Arbeitsmarkt wird häufig auch mit Zertifikaten statt mit Fähigkeiten konkurriert.
Am anderen Ende der „sozialen Leiter“ stehen häufig auch Lieferboten. In China boomt beispielsweise der Markt für Essenslieferungen. Jörn Petring und Gregor Koppenburg haben sich die Pläne des Marktführers Meituan angeschaut, Mitarbeiter durch autonome Lieferroboter zu ersetzen. Setzt sich die neue Technologie durch, könnten hunderttausende Menschen arbeitslos werden, die auf dem zunehmend umkämpften Arbeitsmarkt Chinas immer weniger Chancen haben.
Einige neue Entwicklungen gab es auch im Automobilsektor. Volkswagen hat mit dem Bau einer neuen E-Auto-Fabrik in Hefei begonnen. Der Zulieferer Continental gründet ein Joint Venture im Bereich des autonomen Fahrens. Und der Chip-Riese TSMC will die Produktion von Halbleitern für die Autoindustrie ausweiten. Mehr dazu in den News.
Nico Beckert

Presseschau
Analyse
Gespräche in Zeiten von Sanktionen
Am heutigen Mittwoch werden Premier Li Keqiang, Kanzlerin Angela Merkel und ein Großteil der Minister:innen ihrer Regierungen zu Videogesprächen zusammengeschaltet. Dieses Gipfeltreffen nennt sich „deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen“ und findet zum sechsten Mal statt. Merkel als erfahrene Regierungschefin konnte im Verlauf des Formats seit 2011 in Echtzeit beobachten, wie China an Selbstbewusstsein gewonnen hat. Ihre Ansprechpartner haben damals Großmachtambitionen noch ausdrücklich zurückgewiesen, heute treten deren Nachfolger mit dem Anspruch an, das Weltgeschehen zu bestimmen.
Das heutige China ist jedoch nicht nur sendungsbewusst und zuweilen auch richtig bissig – es ist nach Ansicht der Opposition auch scheinheiliger. „China hat viele Gesichter – ein diplomatisches für uns Europäer und eines nach innen“, sagt Bijan Djir-Sarai, der für die FDP Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags ist, am Dienstag auf einer Veranstaltung des Forschungsinstituts Merics. Während China auf der einen Seite transparente Regeln für Investitionen verspreche, erschwere es in der Praxis den Marktzugang.
Die deutsche Regierung zeigt sich jedoch insgesamt optimistisch, dass die Konsultationen unter dem Strich etwas bringen. „Wir schätzen die Möglichkeit, die ein solches Format gibt, um Fortschritte bei Themen, die für beide Seiten wichtig sind zu erzielen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Konkret nannte er den Schutz des Klimas, Wirtschaftsfragen und Corona als mögliche Gesprächsthemen. Die Haltung Deutschlands zu Bürger- und Menschenrechten sei „bekannt“. Es säßen „vollkommen unterschiedliche Gesellschaftssysteme hier miteinander am Tisch.“
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