- Übernimmt Hisense die Verkehrstechnik-Sparte von Siemens?
- Verschwundener Tennisstar Peng Shuai meldet sich mutmaßlich mit E-Mail
- Mit dem Schnellzug von Yunnan nach Laos
- Termine der kommenden Woche
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- Einweihung von Taiwan-Büro in Litauen
- Johnny Erling: Personenkult um Xi erreicht fast Mao-Ausmaß
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Namen wie Kion, Putzmeister, Kuka oder Volvo stehen als Beispiel für hochkarätige, langfristig orientierte Übernahmen durch chinesische Konzerne in Europa. Nun könnte noch ein weiterer hinzukommen: Medienberichten zufolge hat Hisense Interesse an der Siemens-Mobility-Tochter Yunex angemeldet. Als Kaufangebot schwebt eine Milliarde US-Dollar im Raum. Angesichts der schnellen Digitalisierung des Verkehrs in China wäre der Zukauf besonders passend, analysiert Finn Mayer-Kuckuk.
Die chinesische Wimbledon-Siegerin Peng Shuai ist seit gut zwei Wochen von der Bildfläche verschwunden. Peng hatte zu Beginn des Monats Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither fehlt von ihr jede Spur. In einer mutmaßlich von Peng geschriebenen E-Mail erklärt die Sportlerin: „Alles ist gut“. Doch es gibt Zweifel an der Echtheit der Nachricht. Allerdings nur international. Und in der Volksrepublik? Unsere Kollegen in China berichten: Statt sich um Aufklärung zu bemühen, geht Peking mit harter Zensur vor.
Wir werfen außerdem einen Blick auf das Bahnprojekt zwischen Kunming und Laos. Nach sechs Jahren Bauzeit hat China die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke mit Verbindung ins Ausland fertiggestellt, ab dem 2. Dezember sollen dort erste Züge rollen. Andernorts jedoch stehen die ambitionierten Eisenbahn-Pläne der Volksrepublik still, auch wegen der Corona-Pandemie. Peking wird deshalb seine Pläne aber nicht ändern, schreibt Frank Sieren – denn die Volksrepublik will die Nachbarländer mit einem Hochgeschwindigkeitszugnetz an sich binden.
Unser Kolumnist Johnny Erling hat sich indes die „historische“ Resolution des 6. Plenums noch einmal angesehen. Er stellt fest: Fünf Jahre nachdem Xi Jinping zum „Kern“ der Partei ernannt wurde, sitzt er heute fester als je zuvor im Sattel. Er lässt sich wie einst Mao Zedong als Volksführer, Oberkommandierender oder fast mit den gleichen Worten wie einst Mao als Chinas Steuermann anreden. Die höchste Ehrenbezeichnung fehlt ihm allerdings noch: Dass ihn die Nation mit dem Ruf 万岁 hochleben lässt, dem Wunsch nach einem „zehntausend Jahre“ währenden Leben.
Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!
Amelie Richter

Analyse
Hisense interessiert sich für die Verkehrstechnik-Sparte von Siemens
Der chinesische Hausgerätekonzern Hisense hat Interesse an einer Übernahme der Verkehrstechnik-Sparte „Yunex“ von Siemens. Das berichtet das chinesische Wirtschaftsmedium 21st Century Business Herald. Yunex Traffic, wie das Siemens-Teilunternehmen seit Juli 2021 heißt, bietet komplette IT-Pakete zur Steuerung des Verkehrs an. Dazu gehören Ampeln und Kameras, aber auch Server und Software. Das wiederum passt bestens zur Hisense-Sparte TransTech. Deren Präsident Zhang Sihai kündigte in einem Interview eine konsequente internationale Expansion an. Der Kaufpreis soll den Berichten zufolge eine Milliarde US-Dollar betragen.
Siemens Mobility wollte den Bericht gegenüber Table.Media am Donnerstag nicht kommentieren. Eine Übernahme durch Hisense hätte aber zumindest aus chinesischer Sicht Sinn. Schon vergangene Woche wurden Gerüchte laut, dass Siemens einen Käufer für Yunex sucht. Zu den anderen Bietern gehören Berichten zufolge der italienische Maut-Betreiber Autostrade und der Finanzinvestor Bridgepoint. Von Hisense als möglichem Käufer war in der deutschen Presse allerdings bislang noch nichts zu lesen. Yunex ist eine Tochter von Siemens Mobility, die beispielsweise Züge herstellt.
Digitalisierung des Verkehrs ist in vollem Gange
In China ist die Urbanisierung weiter in vollem Gange. Bis 2035 sollen 75 Prozent der Bevölkerung in Städten wohnen. Derzeit liegt die Urbanisierungsrate noch bei 64 Prozent. Ungefähr 150 Millionen Menschen werden also in den kommenden Jahren aus einem ländlichen in ein städtisches Umfeld ziehen. Die Städte ächzen jedoch jetzt schon unter Verkehrsproblemen. Moderne Technik soll helfen, Ordnung ins Chaos zu bringen.
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