- Angriff auf die Datenkraken
- Die andere Wahrheit hinter politischen Umfragen
- VDMA: Deutschland kein Weltmeister mehr
- Huawei sichert sich Patentdeal mit VW-Zulieferer
- Boykott der Winterspiele
- EU: WTO soll in Patentstreitigkeiten entscheiden
- EU-Parlament: Sanktionen ohne Einstimmigkeit möglich
- Zensur löst LGBTQ-Protest aus
- Im Portrait: Xia Xu-Fees – Traumjob Beraterin
- Personalien: Andreas Gorbach übernimmt bei Daimler Trucks China
Liebe Leserin, lieber Leser,
Deutsch allein reicht uns nicht. Falls Sie den China.Table auch Personen zugänglich machen möchten, die Texte lieber auf Englisch lesen, dann haben wir jetzt etwas für Sie. Das Briefing erscheint künftig parallel in englischer Sprache. Für die internationale Version des China.Table, nehmen Sie bitte Kontakt zu meinem Kollegen Robert Hackenfort auf.
Chinas Behörden treiben eine Datenschutz-Offensive voran und bringen reihenweise Unternehmen mit Strafandrohungen in Bedrängnis. Sind personenbezogene Informationen dort nun endlich besser geschützt? Zum Teil ja, zum Teil aber leider auch nicht, schreibt Frank Sieren. Der Staat hat weiterhin durch die Vordertür Zugang zu allen Daten, die er sich in USA und EU durch die Hintertür beschaffen müsste. Die strenge Durchsetzung der neuen Regeln dient auch dazu, den Technikfirmen zu zeigen, wer das Sagen hat. Doch zugleich können die Konzerne mit den Informationen ihrer Kunden nicht mehr einfach machen, was sie wollen. Das ist auf jeden Fall ein Fortschritt.
Journalisten, die aus China berichten, kennen das Problem: Die Bürger äußern sich nur sehr, sehr vorsichtig gegenüber Fremden. Das ungute Gefühl bei öffentlichen Meinungsbekundungen übernehmen viele Menschen dort vermutlich schon als Kinder von ihren Eltern. Was das für Meinungsforschung in China bedeutet, analysiert Marcel Grzanna. Umfragen, die politische Trends in China erfassen wollen, sind daher schwer durchzuführen und noch schwerer zu interpretieren. Das gilt auch und gerade in Hinblick auf die hohen Zustimmungswerte für die KP.
Analyse
Ringen mit den Datenkraken
Chinas Regierung will in Zukunft chinesische Unternehmen, die im Ausland einen Börsengang planen, strenger kontrollieren. Die neuen Regeln zielen besonders auf „Datensicherheit, grenzüberschreitenden Datenfluss und die Verwaltung vertraulicher Informationen“, wie am Mittwoch aus einem Dokument des Staatsrates in Peking hervorging. Die neuen Vorschriften sollen die Vertraulichkeit und die Verantwortung für die Sicherheit von Informationen für im Ausland gehandelte Unternehmen regeln, heißt es in der Ankündigung. Die Aufsicht über solche Aktienunternehmen werde verschärft, „um mit Risiken und Notfällen umzugehen“.
Die offizielle Sorge lautet, dass Daten von Privatpersonen ins Ausland fließen könnten. Die dortigen Behörden könnten die Firmen dann zwingen, ihre wachsenden Datenmengen zur Verfügung zu stellen.
Ferner sollen die Vorschriften für die Zulassung von Börsengängen chinesischer Firmen im Ausland überarbeitet werden. So will Chinas Wertpapieraufsicht Schlupflöcher schließen, die chinesische Tech-Riesen benutzt haben, um über Beteiligungsgesellschaften in Steuerparadiesen wie den Cayman Islands oder den British Virgin Islands auf das Börsenparkett in den USA oder in Hongkong zu gehen, wie die Finanzagentur Bloomberg berichtete. Künftig soll eine Erlaubnis nötig sein.
- Börse
- Datenschutz
- Didi
- Finanzen
- Technologie
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table?