- Pandora Papers: Chinas Prinzlinge und Unternehmen nutzen Steueroasen
- EU sortiert ihr Verhältnis zu Taiwan
- Neue US-Handelsstrategie: Keine Entspannungen in Sicht
- Epidemiologe Zhong stellt Szenario für Öffnung der Grenzen vor
- Wu Ken – Die Hoffnungen des chinesischen Botschafters in Berlin
- Evergrande-Aktien vom Handel ausgesetzt
- Das heutige Programm des Asia Berlin Summit
- Standpunkt: Stephen Roach über Risiken für Chinas Wirtschaftswunder
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Journalistenverband „International Consortium of Investigative Journalists“ hat abermals eine grandiose Rechercheleistung an den Tag gelegt. In den sogenannten Pandora Papers werden die finanziellen Machenschaften von einflussreichen Politikern und Konzernen offengelegt. Unter den Nutznießern tauchen auch tausende Chinesen auf. Nico Beckert hat sich das Datenpaket genauer angeschaut und erklärt, warum vor allem chinesische Unternehmen Briefkastenfirmen in Offshore-Zentren gründen. Besonders pikant: Während Staatspräsident Xi Jinping den großen Kampf gegen Korruption ausgerufen hat, wird deutlich, dass auch Chinas Prinzlinge nur allzu gerne die Intransparenz von Steueroasen nutzen.
Taiwan ist derzeit im Westen in aller Munde: Vor allem der anhaltende Mangel an Halbleitern weckt Fragen nach dem Status der kleinen Insel. Amelie Richter zeigt in ihrer Analyse, wie die Europäische Union versucht, einen eigenen Weg im Verhältnis zu Taiwan zu finden – und sich dabei verheddert zwischen Namensstreitereien und Loyalität unter ihren Mitgliedern.
Auch Amerika ist unter Joe Biden dabei, sich neu zu sortieren. Doch wer auf eine schnelle Entspannung im chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt gehofft hatte, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Bidens Handelsbeauftragte Katherine Tai stellte am Montag die neue US-Handelsstrategie für China vor. Tenor: Die Handelsbarrieren zwischen beiden Ländern werden vorerst wohl nicht abgebaut werden.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Analyse
Pandora Papers: Chinesen unterhalten tausende Briefkastenfirmen
Im bisher größten Datenleak zu Briefkastenfirmen in Steueroasen tauchen knapp 2.000 Chinesen auf, wie die Daten des Journalistenverbands „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ) zeigen. Die Volksrepublik gehört mit 1.892 Eigentümern von Briefkastenfirmen zu den Ländern mit den meisten Nutznießern. Auch eine aktuelle Politikerin und ein ehemaliger Politiker der Volksrepublik unterhalten demnach geheime Firmen in Offshore-Finanzzentren.
Insgesamt tauchen 336 Namen von aktuellen und ehemaligen Politikern in dem Datenleak auf. Das als „Pandora Papers“ bezeichnete Paket umfasst 11,9 Millionen Dokumente von 14 Firmen aus dem Rechts- und Finanzbereich, die Briefkastenfirmen gründen und verkaufen. Während es nicht illegal ist, eine solche Firma zu unterhalten, dienen sie häufig kriminellen Zwecken, wie der Steuervermeidung, Geldwäsche oder der Umgehung von Finanzgesetzen des Heimatlandes. Über Briefkastenfirmen lassen sich auch Vermögenswerte im Ausland verbergen.
Zugang zu Investoren aus dem Ausland
Die strikten Finanz- und Devisengesetze Chinas sind eine maßgebliche Ursache für die hohe Anzahl von Briefkastenfirmen von Chinesen im Ausland. Die Firmen dienen dazu, Einschränkungen im Handel, bei Kapitalflüssen ins Ausland und ausländischen Investitionen in chinesische Firmen zu umgehen, wie das Magazin The Wire China berichtet, das als Kooperationspartner des ICIJ an der Auswertung der Daten beteiligt ist.
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