- Chinas Unternehmen vorsichtig optimistisch
- Software im Autobau immer wichtiger
- WTO, IWF und Weltbank zwischen China und USA
- Geringes Plus beim BIP
- Merkel und Li besprechen Wirtschaft und Klima
- Alibaba Cloud arbeitet an Prozessorchip
- Hongkong will Einreise aufs Festland erleichtern
- Goldman Sachs übernimmt Kontrolle für Wertpapiergeschäft
- Tools: Strategien gegen Arbeitskräftemangel
über die Probleme deutscher Unternehmen in China wird häufig berichtet. Doch wie sieht es umgekehrt aus? Wie beurteilen chinesische Unternehmen die Bedingungen in Europa? Amelie Richter hat sich den am Montag vorgestellten Bericht der chinesischen Handelskammer in der EU angeschaut – mit durchaus bemerkenswerten Ergebnissen: Vor allem „Falschinformationen und Überregulierung“ bereiten den Konzernen große Sorgen. Auch das Thema 5G sorgt für nachhaltige Verstimmung. Aber es gibt auch Felder, in denen Chinas Konzerne große Chance sehen und ihre Investitionen verstärken wollen.
Christian Domke Seidel geht den Problemen der deutschen Autobauer in China auf den Grund. Denn auf dem wichtigsten Absatzmarkt geht es nicht mehr um PS und Turbodirekteinspritzer. In Zukunft werden Programmierer wichtiger sein als Motorenentwickler – und genau das wird zum Problem für Deutschlands Hersteller. Lediglich BMW hat bislang ansatzweise auf diesen Trend reagiert.
Die Vorwürfe gegen Kristalina Georgiewa waren schwerwiegend: In ihrer Zeit bei der Weltbank soll die Bulgarin eine wichtige Rangliste zu Gunsten Chinas manipuliert haben. Zwar haben sich die Anschuldigungen nicht erhärtet. Doch der Vorgang illustriere eine viel gravierendere Entwicklung, analysiert Frank Sieren. Er zeigt, wie internationale Institutionen wie die Weltbank, der IWF oder auch die WTO zunehmend zum Spielball des Konflikts zwischen China und den USA werden. Demnach versuchten die Amerikaner im Fall Georgiewa vor allem, ihre eigene Macht zu sichern. Doch auch China sägt längst am Fundament der internationalen Ordnung.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
Chinesische Unternehmen in EU optimistisch – aber mit Vorsicht
Amelie Richter
Chinesische Unternehmen in Europa sehen ihre Geschäfte generell optimistisch – geplante neue Regularien aus Brüssel und zunehmend schwierige politische Fahrwasser trüben aber die Aussichten. Das geht aus einem Bericht der chinesischen Handelskammer in der Europäischen Union (CCCEU) hervor, der am Montag gemeinsam mit der Beratungsfirma Roland Berger in Brüssel vorgestellt wurde. Vor allem im Bereich des 5G-Ausbaus fühlen sich die Unternehmen aus der Volksrepublik gegängelt. Großes Potenzial für Kooperation zwischen China und der EU sieht der Kammer-Bericht bei grünen und digitalen Themen. Was bei der Vorstellung, und in dem Papier selbst, mehrfach betont wird: Es muss „gegenseitiges Vertrauen“ geschaffen werden.
Brüssel wird in dem CCCEU-Report dazu angehalten, einen „offenen, fairen und diskriminierungsfreien Markt für Chinas Telekommunikationsunternehmen“ zu schaffen. Der Ausschluss von Anbietern wie Huawei und ZTE habe primär politische Gründe, kritisierte Kammer-Präsident Xu Haifeng. Dass die Telekommunikationsriesen aus der Volksrepublik beim 5G-Ausbau in mehreren EU-Staaten gar nicht mitmischen dürften, basiere nicht auf technischen Problemen. „Sondern weil es chinesische Unternehmen sind“, kritisierte Xu. Im Bericht werden „klare Vorschriften, Standards und Umsetzungsrichtlinien für Cybersicherheit“ verlangt. „Wir wollen mit Europäern zusammenarbeiten, um Cybersicherheitsstandards und -verfahren zu schaffen“, betonte der Kammer-Präsident.
Chinesische Unternehmen: Desinformation trübt die öffentliche Meinung
Helfen soll dabei auch: vertieftes Vertrauen von beiden Seiten. Nur so könnten die Schwierigkeiten gelöst werden, betonte Xu. Brüssel und Peking blicken auf schwierige Monate zurück, in der Handelspolitik sowie in der Diplomatie. Gegenseitige Sanktionen und das Einfrieren des Investitionsabkommen CAI wurden laut CCCEU-Bericht als Hauptpunkte genannt, die die Stimmung im Handel zwischen EU und China trübten. Auch, dass Brüssel bei ausländischen Direktinvestitionen im Oktober 2020 abermals die Regeln verschärfte, kam bei chinesischen Unternehmen laut Umfrage nicht gut an.
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