- Autohersteller tasten sich auf EU-Markt vor
- Termine der kommenden Woche
- Konflikt mit Australien spitzt sich zu
- China ist drittgrößter Investor in Deutschland
- Starker Jahresstart für Volkswagen
- Foxconn und Yageo produzieren gemeinsam Chips
- Peking hält Raketentrümmer für „ungefährlich“
- Johnny Erling: Griff nach den Sternen – mit dem Zauber alter Mythen
was lange erwartet wurde, könnte nun kommen: chinesische Fahrzeugmarken im deutschen Straßenbild. Die internationalen Ambitionen von Geely-Chef Li Shufu sind in der Autobranche bekannt. Geely soll nach seinen Vorstellungen „viel mehr“ als VW werden, sagte im vergangenen Jahr einer, der es wissen muss: Hakan Samuelsson. Er leitet Volvo, eine Marke in Li Shufus Imperium. Jetzt tritt eine andere Geely-Konzernmarke, Lynk & Co, auf den europäischen Markt ein. Sie stützt sich dabei unter anderem auf das Volvo-Servicenetz – solche Vorteile hatten frühere Angreifer aus China nicht. Zugleich tastet sich der Tesla-Konkurrent Nio über den norwegischen Markt in die EU vor.
Was einer zunehmend kritisch eingestellten EU im Umgang mit Peking noch blühen kann, leitet Michael Radunski aus dem aktuellen Verhältnis Chinas mit Australien ab. Beide Länder lebten jahrelang in einer wirtschaftlichen Symbiose. Der Südkontinent lieferte Rohstoffe, während China seinen Markt für australische Waren und Dienstleistungen öffnete. Doch die Harmonie ist dahin. Die Regierung in Canberra bemüht sich, die Volkswirtschaften wieder zu entflechten. China hat als Reaktion jeden Dialog eingestellt.
Weltraumschrott ist ein erstaunlich emotional aufgeladenes Thema. Nachdem der Mensch mit der Erdoberfläche fertig ist, vermüllt er nun sogar die einst reinen Weiten des Alls. In den kommenden Tagen kracht nun ein Wrackteil einer chinesischen Rakete auf die Erde und entfacht neue Diskussionen über die Frage: Wem gehört der Himmel?
Unser Kolumnist Johnny Erling hat darauf bereits eine Antwort. Durch geschickte Namensgebung reklamiert die Volksrepublik die himmlischen Sphäre für sich – und zwar mit dem Zauber ihrer alten Mythen. Der chinesische Mars-Rrover heißt nun nach einem Feuergott „mit dem Körper eines Tieres, rotem Bart und roter Kleidung. Eines seiner drei Augen sitzt auf der Stirn“. Ob das im Rest der Welt Vertrauen in die Harmlosigkeit der chinesischen Ziele im All weckt?
Finn Mayer-Kuckuk

Presseschau
Analyse
Nio und Lynk drängen nach Europa
Table.Redaktion
Chinesische Autobauer nehmen einen neuen Anlauf auf den europäischen Markt. Doch anders als in früheren Jahren sind es heute neue junge Marken mit innovativen Konzepten, die das Abenteuer EU-Markt wagen. Am Donnerstag verkündete das Elektro-Startup Nio den Einstieg in Norwegen – als erstem Markt außerhalb Chinas. Norwegen sei am offensten gegenüber Elektroautos, begründete Nio-Gründer William Li diese Wahl. Die norwegische Norges Bank unterstützte zudem 2018 laut Li den Börsengang von Nio und kaufte nach Angaben des Finanzportals Fintel kürzlich ein größeres Aktienpaket an dem Startup – im Wert von heute gut 666 Millionen US-Dollar.
Ab August sollen die ersten Modelle des großen Elektro-SUV ES8 zu Testfahrten in Norwegen eintreffen, kündigte Marius Hayler, Geschäftsführer von Nio Norwegen, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz an. Ab September sollen die ersten Autos des elektrischen Siebensitzers an Kunden ausgeliefert werden. Einen Verkaufspreis nannte Hayler zunächst nicht. In Oslo soll im September das erste Nio House öffnen, wie die großen Erlebnis-Showrooms der Marke heißen.
Außerdem will Nio bis dahin in Oslo und Umgebung vier seiner Batterietausch-Stationen aufstellen. Damit könnten Nio-Fahrende bequem in ihre Blockhütte in der Natur und wieder zurück in die Stadt reisen, sagte Kayler – ein wesentlicher Aspekt norwegischen Lebens. Derzeit werde die europäische Variante des Systems entwickelt. Nio will das gesamte Batterielade-Portfolio nach Norwegen bringen, also auch kleinere Ladepunkte und Ladetechnik für zuhause. Der neue ES8 soll eine Reichweite von rund 500 Kilometern haben. Nach Oslo sollen vier weitere Städte mit einer Nio-Präsenz erschlossen werden. Schon im kommenden Jahr könnten der Markteintritt in Deutschland erfolgen.
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