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Liebe Leserin, lieber Leser,
der plötzliche Tod des deutschen Botschafters Jan Hecker sorgt in Berlin wie in Peking für tiefe Bestürzung. Erst vor wenigen Wochen hatte der außenpolitische Chef-Berater von Angela Merkel seinen Posten in der chinesischen Hauptstadt angetreten. Große Hoffnungen ruhten auf seinem Engagement. Nun herrscht allseits große Trauer. Wir blicken noch einmal auf Merkels Mann in China: Wie kam der gebürtige Kieler in den kleinen Beraterkreis der Kanzlerin? Sein Tod hat auch Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den Ländern. Denn Merkel hat Hecker nicht ohne Grund noch kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit nach China geschickt. Umso größer ist die Lücke, die er hinterlässt.
Xinjiang ist eines der weltweit ertragreichsten Anbaugebiete für Baumwolle. Mehr als 80 Prozent der in China hergestellten Baumwolle kommt aus der nordwestlichen Provinz Chinas – rund ein Fünftel der gesamten Weltproduktion. Allerdings befürchten Nichtregierungsorganisationen schon seit Jahren, dass es in Xinjiang massenhaft zu Zwangsarbeit kommen könnte. Nun hat Menschenrechtsorganisation ECCHR Strafanzeige gegen mehrere deutsche Textilmarken und Händler gestellt. Die Klage richtet sich gegen die Discounter Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd, zudem C&A und Hugo Boss. Die Klage ist der Vorbote für steigenden Druck auf Firmen im Chinageschäft, analysiert Felix Lee.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Ihr Michael Radunski
Analyse
Zum Tod des deutschen Botschafters Jan Hecker
Jan Hecker war einer der engsten Vertrauten von Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin schickte ihren außenpolitischen Chef-Berater bewusst nach Peking, damit Deutschland dort von einem erfahrenen und entscheidungsstarken Diplomaten vertreten wird. Nach wenigen Tagen im Amt ist Hecker nun überraschend gestorben.
Am frühen Montagmorgen werden an der Deutschen Botschaft in Peking die Fahnen auf halbmast gesetzt. Eine schreckliche Nachricht ist Gewissheit: Jan Hecker ist tot, Deutschlands neuer Botschafter in China. Im Alter von 54 Jahren ist Hecker verstorben, völlig überraschend und viel zu früh.
Noch am Freitagabend hatte Hecker in den Räumen der deutschen Botschaft im Pekinger Bezirk Chaoyang eine Kulturveranstaltung zu Ehren von Joseph Beuys ausrichten lassen. Auf Teilnehmer der Veranstaltung soll er gewirkt haben wie immer: offen, wach, und in seinen Gesprächen mit den Gästen stets interessiert zuhörend. Am heutigen Dienstag wollte er sich mit dem Peking-Korrespondenten des China.Table zum Mittagessen treffen.
Doch am Montag dann der Schock. „Mit tiefer Trauer und Bestürzung haben wir von dem plötzlichen Tod des deutschen Botschafters in China, Prof. Dr. Jan Hecker, erfahren“, teilt das Auswärtige Amt mit. „Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und den Menschen, die ihm nahestanden.“
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