- Brüssel und Peking streiten um Taxonomien
- Zu viele Lebensmittel landen weiterhin im Müll
- Indien und EU rücken gegen China zusammen
- Neue Debatte über Stiftungen bezieht sich auf alte Infos
- Warnung vor Teilnahme an Gespräch über Xinjiang
- Raketentrümmer stürzen ins Meer
- WHO gibt grünes Licht für Sinopharm
- Xi Jinping will mehr Autarkie
- DAX-Firmen freuen sich über sprudelnde Gewinne
- Im Portrait: Xiao Song, der neue Chef von Siemens China
- „Trinkt mehr warmes Wasser!“ kann ein Beziehungskiller sein
lange musste Siemens in China auf den ersten Chef aus der Volksrepublik warten. Mit Xiao Song übernimmt dort nun ein allseits gelobter Manager mit viel internationaler Erfahrung das Steuer. Es ist erfreulich und richtig, dass die Epoche ausländischer Chef:innen über Organisationen, die heute fast nur noch aus Chinesen bestehen, zu Ende geht. Doch in einer Zeit des ausufernden staatlichen Einflusses kann das für die betreffenden Manager auch zu Loyalitätskonflikten führen, schreibt Marcel Grzanna.
Was ist „nachhaltig“? Darüber sind sich China und Europa mitnichten einig. Die einen finden saubere Kohlekraftwerke bereits umweltfreundlich, für die anderen müsste es schon Windenergie sein. Dabei hat die Frage der offiziellen Definition von Nachhaltigkeit harte wirtschaftliche Auswirkungen. Denn nur Geldanlagen und Projekte mit dem passenden Gütesiegel erhalten Finanzierungen aus Töpfen für nachhaltige Investitionen. Den Streit um die Einordnung der Nachhaltigkeit beschreibt Nico Beckert.
Das Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung ist eine gute Woche alt. Unser Autor Frank Sieren schaut sich an, wie sich das Verhalten der Verbraucher und Restaurants seitdem bereits verändert hat. In China gilt dabei noch mehr als anderswo: Volle oder leere Teller sind eine brisante Frage. Wenn sich das Land zu große Verschwendung angewöhnt, muss es umso mehr importieren. Doch Xi Jinping gibt vor: China soll vom Ausland möglichst unabhängig sein. In Deutschland haben wir übrigens gut reden – die EU stellt weit mehr Lebensmittel her, als sie braucht.
Finn Mayer-Kuckuk

Presseschau
Analyse
Der Streit um die Frage: Was ist „nachhaltig“?
Nico Beckert
Grüne Finanzinvestitionen sind eines der zentralen Zukunftsthemen. Für den Umbau der Wirtschaft weg von fossilen und hin zu klimaverträglichen Produktions- und Konsummustern sind Milliarden-Investitionen nötig. Auch Peking hat das erkannt: Um mehr Finanzmittel internationaler Investoren anzulocken, will die Zentralbank die Standards für grüne Geldanlagen und Projekte zwischen der EU und China angleichen. Sie hat wiederholt angekündigt, „gemeinsame Standards“ einzuführen. Diese sollen definieren, was genau als grüne Investition gilt. Diese Standards werden in sogenannten Taxonomien festgehalten.
Seit Oktober 2020 tagt eine gemeinsame Taxonomie-Arbeitsgruppe, die bis zum Herbst 2021 „die Gemeinsamkeiten der schon bestehenden Taxonomien“ herausarbeiten soll. Den Vorsitz haben die EU und China. Das Ergebnis soll eine Richtschnur für die Mitglieder der International Platform on Sustainable Finance (IPSF) werden. In der IPSF haben sich Behörden, die für die Entwicklung einer ökologisch nachhaltigen Finanzpolitik zuständig sind, aus 17 Ländern und Regionen zusammengeschlossen. Die EU ist als Staatenbund beteiligt. Weitere Mitglieder sind China, Japan, Indien, Großbritannien und Kanada. Die USA nehmen nicht teil.
Die IPSF ist ein Austauschforum und hat keine gesetzgeberischen Kompetenzen. Die Arbeit der Taxonomie-AG wird als Grundlage gesehen, auf der ein „gemeinsames Klassifizierungstool für den globalen grünen und nachhaltigen Finanzmarkt“ aufgebaut werden könne, so der letzte Jahresbericht der IPSF. Peking hat das Ziel, schon Ende des Jahres gemeinsame Standards bekannt zu geben.
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