- Der CO2-Abdruck der Winterspiele
- Russlands Gas für Chinas Energiehunger
- Stahlsektor: Peking rudert bei Klimazielen zurück
- Großbritannien macht Weg für chinesisches AKW frei
- Argentinien erhält chinesischen Reaktor
- VW erweitert Produktion von E-Autos
auch Olympische Spiele kommen heute an der Frage der Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei. Die Ausrichter in Peking betonen an allen Ecken und Enden die Klimaneutralität der Winterspiele. Alle Wettkampfstätten werden mit erneuerbaren Energien betrieben, jedes Passagierfahrzeug läuft entweder mit Wasserstoff, Gas oder Strom. Doch die Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit überzeugen nur auf den ersten Blick, erklärt Marcel Grzanna. Vor allem der Wasserbedarf für die Massen an Kunstschnee ist problematisch. Wie nachhaltig die Spiele sind, bleibt schwer zu bestimmen – denn die Ausrichterstädte dürfen ihre Nachhaltigkeits-Rechnungen am Ende nach Belieben selbst aufstellen.
Wladimir Putin war Ehrengast bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele. Vorher wurde er von Xi Jinping empfangen. Als erster ausländischer Staatschef seit Beginn der Pandemie. Neben der Ukraine-Krise besprachen die beiden Politiker auch Energie-Fragen. Das Ergebnis: Russland wird in Zukunft viel mehr Gas an die Volksrepublik liefern. Noch steht das nicht in Konkurrenz zu Lieferungen nach Deutschland und Europa. Doch bald wird China per Pipeline an das riesige Jamal-Gasfeld angeschlossen. Dann treten Europa und China in direkte Konkurrenz um das russische Gas, berichtet Michael Radunski.
Und während Europa über vermeintlich „nachhaltige Atomenergie“ diskutiert, strebt China mit seinen Atomreaktoren auf den Weltmarkt. Kürzlich wurde ein Deal mit Argentinien zum Bau eines AKW abgeschlossen. Und auch Großbritannien hat den Bau eines chinesischen Atomreaktors genehmigt. Setzt China in Zukunft also stärker auf den Bau von AKWs, nachdem Präsident Xi im letzten Jahr das Ende von durch China finanzierter Kohlekraftwerke im Ausland verkündet hat? Wir bleiben für Sie dran!
Viele neue Erkenntnisse!
Nico Beckert

Analyse
Wie nachhaltig ist Olympia im Kunstschnee?
Marcel Grzanna
Der Kunstschnee auf den Hügeln von Yanqing und Zhangjiakou steht sinnbildlich für die Diskussion um die Nachhaltigkeit der Olympischen Winterspiele in Peking. Inmitten karg-brauner Landschaften strahlen Pisten und Loipen wie ein Netz aus Laserstrahlen in dunkler Nacht. Peking ist zwar nicht die erste Ausrichterstadt, die im Winter Schnee produzieren, statt schaufeln muss. Doch selten war die politische Komponente bei der Diskussion um Nachhaltigkeit von so großer Bedeutung wie im Fall Chinas.

Was unfair klingen mag, folgt tatsächlich einer stringenten Logik. Das Thema Nachhaltigkeit spielt heute eine deutlich größere Rolle als noch vor wenigen Jahren. In Peking wird deshalb eben noch etwas genauer hingeschaut und eben auch etwas lauter kritisiert. Die Volksrepublik zählt zudem zu den größten Umweltsündern der Welt. Dieser Ruf bringt bei der Ausrichtung der Winterspiele auch eine besondere Verantwortung mit sich.
Geht es nach dem Publikum, wäre den meisten Beobachtern echter Schnee ohnehin viel lieber. 60 Prozent der Bundesbürger würden sich bei der Vergabe der Winterspiele für jene Bewerber entscheiden, deren klimatische Bedingungen auf natürliche Art und Weise die Voraussetzungen zum Skifahren und Langlauf erfüllen. Gerade einmal jeder Zehnte hält Kunstschnee für eine gute Alternative. Das ergab eine Umfrage des Berliner Meinungs- und Marktforschungsunternehmens Civey, die von China.Table in Auftrag gegeben wurde.
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