China
Interview Klaus Mühlhahn + Lebensmittel aus dem Ausland
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist der China-Termin des Jahres: Am 16. Oktober findet der 20. Parteitag der KP Chinas statt. Xi Jinping wird sich zum dritten Mal zum Generalsekretär wählen lassen und die Amtszeitbegrenzung aufheben. Ein historischer Einschnitt. Doch was passiert hinter den Kulissen der Kommunistischen Partei? Da wird, wie in wohl jeder Partei, heftig um Posten und Einfluss gerungen. Michael Radunski sprach mit dem Sinologen Klaus Mühlhahn über die unterschiedlichen Strömungen in der KP, den steilen Weg an die Spitze und warum Xi Jinping zwar an politischem Einfluss verloren hat, aber beim Volk noch sehr beliebt ist.
Nach zwei Amtszeiten Xi Jinpings steht China am Scheideweg. Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, die Null-Covid-Politik und die Probleme im Immobiliensektor bremsen das Wachstum stark ab und könnten den Präsidenten in die Bredouille bringen. Xi gibt dabei kein gutes Bild ab, so Mühlhahn. Eine Strategie, wie man die grundlegenden Probleme angehen will, sei nicht erkennbar. Und dennoch rechnet der China-Experte mit einer Öffnung des Landes nach dem Parteitag.
1,4 Milliarden Menschen zu ernähren, ist keine leichte Aufgabe. In China ist die Versorgung mit Lebensmitteln seit jeher ein sensibles Thema. Das Land besitzt im Verhältnis zu seiner Bevölkerungsgröße sehr wenig Agrarland. Der Klimawandel verschärft die Situation dazu noch weiter. Durch die Hitzewellen und Dürren drohen dieses Jahr Ernteausfälle. Um seine Bevölkerung zu ernähren, geht der Staat weltweit auf Shoppingtour. In zahlreichen Ländern besitzt China bereits Fabriken zur Lebensmittelverarbeitung, Land und Getreidesilos. Wie China dabei vorgeht und welche Konsequenzen das für andere Länder hat, berichtet Christiane Kühl.
