- Shein erobert mit günstigen Klamotten den Weltmarkt
- KP-Serie: Die Arbeitsfront – Xi Jinpings verdeckte Armee
- Stoltenberg: China teilt nicht „unsere Werte“
- Heiko Maas will mehr transatlantische Kooperation
- USA streben Freihandel mit Taiwan an
- Rumänien beschränkt Marktzugang für Huawei
- Dutzende neue Impfstoffe in Entwicklung
- Im Portrait: Matthias Claussen von C. Melchers
der älteren Generation ist der Name Shein wohl zu einem großen Teil unbekannt, während die Marke unter Jüngeren der Renner ist: Als besonders günstiger Mode-Anbieter setzt sich das Unternehmen weltweit in einem Markt durch, den H&M, Primark, Zara und Uniqlo eigentlich längst unter sich aufgeteilt hatten. Das Geheimnis liegt im digitalen Verkaufsmodell. Die chinesische Firma beherrscht die Nutzung von KI einfach besser als die Konkurrenz, schreibt Frank Sieren. Die Arbeitsbedingungen, zu denen T-Shirts für 1,99 Euro entstehen? Kennt keiner. Shein ist für seine Intransparenz bekannt.
Auch die Arbeitsfront der Kommunistischen Partei agiert lieber im Verborgenen. Ihre Aufgabe ist es, im Ausland für chinesische Positionen zu werben und Zweifel an den Aussagen von Kritikern zu sähen. Marcel Grzanna beschreibt in unserer Serie zum hundertjährigen Bestehen der KP das Wirken der geheimnisvollen Organisation. Er warnt: Auch in Deutschland und Europa gewinnt sie an Einfluss.
Die USA stellen sich deutlich sichtbar hinter Taiwan. Außenminister Blinken kündigte vor dem G7-Gipfel Ende der Woche nun Gespräche über freien Handel mit der Insel an und betonte, sie müsse sich verteidigen können. Das entlarvt die Fiktion, dass beide Länder keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Peking reagierte dementsprechend mit einem Aufschrei – genau wie von der China-kritischen Regierung Biden erwartet.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Shein, der geheimnisvolle Mode-Gigant
Frank Sieren
Marktbeobachter sprechen bereits vom „Tiktok des E-Commerce“. Dabei vollzog sich der globale Siegeszug der chinesischen Modeplattform Shein für viele fast unbemerkt. Unter weiblichen Teenagern ist die App allerdings längst die erste Wahl, wenn es darum geht, preiswerte und trendige Kleidung im Internet zu kaufen.
Im Mai überholte Shein erstmals Amazon als die meist-installierte Shopping-App in den USA. Nach Daten der App-Tracking-Firmen App Annie und Sensor Tower belegte Shein Mitte Mai im App-Store von Apple in 54 Ländern bereits Platz eins der am meisten heruntergeladenen Apps. Auf der konkurrierenden Android-Plattform war das immerhin in 13 Ländern der Fall.
Shein verkauft vor allem Damenmode, die preislich meist zwischen fünf und 20 US-Dollar pro Kleidungsstück liegt. Diese Preise sind möglich, da das Unternehmen beim Einkauf von der schnell und preiswert arbeitenden Textilindustrie Chinas und Südostasiens profitiert. Und selbst in der Welt der Fast Fashion setzt die Plattform neue Tempo-Maßstäbe: Während Inditex, der weltweit größte Modekonzern aus Spanien und Eigentümer von Zara, innerhalb von drei Wochen neue Bekleidungslinien vom Reißbrett in die Regale bringt, schafft Shein das laut Angaben seiner Lieferanten bereits in fünf bis sieben Tagen.
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