China
Mittelstand: Produktion zurückholen + Chinesische Einflussnahme
Liebe Leserin, lieber Leser,
die globalen Lieferketten erfahren seit mittlerweile fast zwei Jahren eine starke Belastung. Die Corona-Krise sorgte monatelang für Versorgungsengpässe bei Mikrochips. Neben der Pandemie gab es immer wieder unvorhersehbare Zwischenfälle: Einmal steckte ein Container-Schiff wochenlang quer im Suezkanal. Dann setzte noch eine Stromkrise in China ein — und von blockierten Häfen haben Logistiker nun auch häufiger gehört als ihnen lieb sein kann.
Marcel Grzanna hat mit deutschen Mittelständlern gesprochen, wie sie mit der Krise umgehen. Ihr Plädoyer lautet, mehr Produktion nach Europa zurückverlagern – vor allem in kritischen Bereichen wie bei Halbleitern und Medizingütern. Denn China weiß seine Marktmacht zu nutzen und schränkt die Exporte wichtiger Güter auch strategisch ein, so der Vorwurf der Unternehmer.
Doch es bleiben wichtige Fragen bestehen: Sind die Konsumenten bereit, mehr für "Made in Europe" zu bezahlen? Und könnten Unternehmen, die ihre Produktion zurückverlagern, noch mit Wettbewerbern mithalten, die weiterhin günstig in China einkaufen und somit Preisvorteile haben?
