- Meditation und Mindfulness-Apps
- Hoch hinaus mit Flugautos
- Sinolytics.Radar: Wachstumsprognose für Brennstoffzellen
- Grönland entzieht chinesischer Firma Bergbaulizenz
- Mahbubani fürchtet Atomkrieg um Taiwan
- Putin reist zur Olympiade in Peking
- Fotovoltaik-Ausbau abgebremst
- Populärer E-Mini wird noch kürzer
- Immer weniger Geburten
- Standpunkt: Missbrauch bei der Innovationsförderung
die Corona-Pandemie hat auch in China bei vielen Menschen mentale Probleme, Verunsicherung und Sinnkrisen ausgelöst. Außerdem leiden viele Chinesen unter Stress und langen Arbeitszeiten. Daher gibt es einen wahren Run auf Meditation, Ruhe und Achtsamkeit. Und China wäre nicht China, wenn es dafür nicht auch eine Vielzahl neuer Mindfulness-Apps gäbe, die bereits heftig miteinander konkurrieren. Fabian Peltsch hat sich den chinesischen Meditations-Trend einmal genauer angesehen.
Raus aus den verstopften Straßen der Großstadt heißt es auch für die Entwickler elektrischer Flugtaxis: An dem Traum, dem Verkehrschaos am Boden in die Lüfte zu entkommen, arbeiten einige Start-ups in Ost und West. Eines der vielversprechendsten Unternehmen für Flugautos ist HT Aero, eine Tochter des Elektroautobauers Xiaopeng Motors. Frank Sieren berichtet über die neuesten Entwicklungen in diesem High-Tech-Segment und das neue futuristische HT Aero-Flugauto-Modell, das sich nicht nur aufgrund seiner vier Räder auch auf der Straße gut macht.
Forschung und Entwicklung stehen im innovationsverrückten China hoch im Kurs. Seit vielen Jahren fördert die Regierung diese Entwicklung durch Subventionen. Diese haben allerdings nicht immer den erwünschten Effekt. Bettina Peters und Philipp Böing vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erläutern im heutigen Standpunkt Probleme, Entwicklungen und Reformen in der chinesischen Innovationsförderung.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre,
Christiane Kühl

Analyse
Der Markt für Achtsamkeits-Übungen: Erleuchtung To Go

Fabian Peltsch
„Warum klaut der Westen unsere traditionelle chinesische Kultur und verkauft sie an uns zurück?“, echauffierte sich Zeng Xianglong, ein Psychologie-Professor der Beijing Normal University Mitte des Jahres in einem Interview. Sein wütender Kommentar galt der Achtsamkeit, englisch „Mindfulness“, einer auf den gegenwärtigen Moment ausgerichteten Meditationspraxis. Diese erlebt auch in China einen Boom. In wohlhabenden Metropolen wie Shanghai oder Shenzhen sind Mindfulness-Studios in den vergangenen drei Jahren aus dem Boden geschossen. Hunderte Achtsamkeits-Apps locken mit geführten Meditationen, Videos oder Musikstücken, die entspannen, Angstzustände lindern oder beim Einschlafen helfen sollen. Sogar große chinesische Konzerne wie Huawei oder Didi Chuxing bieten ihren Mitarbeitern mittlerweile Atemübungen zur Stressreduktion an. Das Kalkül des aus dem Silicon-Valley übernommenen Trends: Wer inneren Frieden fühlt, arbeitet effizienter.
Professor Zeng hat zugleich jedoch recht: Der aktuelle Trend kommt zwar aus dem Westen. Doch China ist neben Indien das Mutterland der Mindfulness. Im chinesischen Chan-Buddhismus wird Achtsamkeitsmeditation seit Jahrhunderten praktiziert. Die Kommunisten sahen in der individualistischen Innenschau zunächst vor allem einen Aberglauben. Während der Kulturrevolution wurden Praktizierende dann offen attackiert und buddhistische Tempel zerstört.
Die westlich-moderne, vom religiösen Kontext weitgehend bereinigte Achtsamkeitsmeditation geht nun zum Teil auf den amerikanischen Wissenschaftler Jon Kabat Zinn zurück. Als der Professor für Molekularbiologie im Jahr 2011 zum ersten Mal nach China reiste, pries er die positiven Reaktionen der größtenteils säkular aufgewachsenen Chinesen mit den Worten: „Es ist, als hätte sich ein karmischer Kreislauf geschlossen.“
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