- Militärhilfe für Russlands Krieg?
- Tech-Aktien in Börsen-Turbulenzen
- Jilin weiter Covid-Hochburg
- Zweifel an Wachstums-Indikatoren
- Immobiliensteuer vorerst auf Eis
- BYD erhöht Preise
- Liao Yiwu: Eine unheilige Allianz
heute geht der Krieg in der Ukraine in die vierte Woche. Ein Krieg, dessen Eskalationsstufen die Welt in den sozialen Medien live mitverfolgen kann. Uns erinnert diese befremdliche Situation an den 1965 erschienenen Song „So long, Mom“ des amerikanischen Songwriters, Mathematikers und Harvard-Professors Tom Lehrer. Er besingt den Krieg mit den Augen eines Soldaten, der seiner Mutter sagt, sie könne doch einfach vom Bombenkeller aus alles live im Fernsehen mitverfolgen.
Die Welt beobachtet, diskutiert – und viele pendeln dabei zwischen Häme über Putins schlecht organisiertes Militär und Sorge vor einer Einmischung Chinas. China an der Seite Russlands – das ist ein Bild, das für Spekulationen und knackige Schlagzeilen bestens taugt. Aber wie realistisch ist es, dass China Russland militärische Hilfe liefert? Michael Radunski geht dieser Frage nach und nimmt vor allem die chinesische Waffenindustrie unter die Lupe.
Die chinesische Tech-Branche sei „nicht investierbar“. Harte Worte der US-Investmentbank JPMorgan am Dienstag. Und schon ging’s weiter runter. Chinas Tech-Aktien sind seit Monaten im Sturzflug. Und dafür ist nicht nur das schwache Marktumfeld verantwortlich, sondern auch Peking mit seinem Tech-Crackdown. Hinzu kommt Druck vonseiten der amerikanischen Börsenaufsicht. Gestern stiegen die Kurse teils wieder um über 30 Prozent. Der chinesische Staatsrat hatte zugesichert, die Märkte stabil halten zu wollen. Unser Team in Peking analysiert die Situation. Langfristig bräuchten die Tech-Unternehmen mehr als warme Worte, so ihr Fazit.
Julia Fiedler
Analyse
Militärische Hilfe für Russland?

Michael Radunski
Russlands Vormarsch in der Ukraine stockt. Zwar sind Moskaus Truppen den ukrainischen Kämpfern zahlenmäßig überlegen, und die Schlinge um Städte wie Kiew, Mariupol oder Charkiw zieht sich immer enger zu. Doch Putins Plan vom schnellen Sieg ist gescheitert. Nun soll China helfen. Das berichten zumindest renommierte Zeitungen wie die Washington Post, die New York Times oder auch die Financial Times unter Berufung auf US-Offizielle. Demnach soll Moskau militärische und wirtschaftliche Hilfe von Peking angefragt – und China seine Bereitschaft dazu signalisiert haben.
Chinas offizielle Antwort klingt weitaus eindeutiger: Alles falsch. Bei den Berichten handele sich um eine gezielte Desinformation seitens der USA. „China ist in dieser Krise keine Partei“, sagte Außenminister Wang Yi am Montag. Chinas Botschafter in den USA, Qin Gang, bekräftigte in einem Beitrag für die Washington Post, dass China Russlands Invasion nicht unterstützte. Auffällig war, dass der Diplomat dabei von „Krieg“ sprach.
Bitte an China: Information kam direkt vor Sullivan-Yang-Treffen
Der Vorgang wirft mehrere Fragen auf, zunächst nach dem Zeitpunkt: Putins Armee hat zunehmend Probleme mit Logistik, Organisation und Nachschub. Russland braucht deutlich mehr Waffen, Munition und Personal, als ursprünglich kalkuliert. Die Bitte an den engsten Partner um Unterstützung scheint daher zu diesem Zeitpunkt durchaus plausibel.
- Geopolitik
- Russland
- Ukraine
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen