CEO-Talk mit Michaela Heinke: Chinas Ärzte haben oft mehr Erfahrung
Ausblick: Die Beziehungen zwischen EU und China im Herbst
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Tools: Chinas Anti-Sanktionsgesetz
Personalien: Fleisch-Veteran Wan Long räumt seinen Posten
Liebe Leserin, lieber Leser,
Annalena Baerbock – der Name war bisher in China vielen noch kein Begriff. Seit sie aber eine „schärfere Handelspolitik“ gegenüber Peking im jüngsten Interview angekündigt hat, steht die Frage im Raum, ob sich die chinesisch-deutschen Handelsbeziehungen mit einer neuen Regierung, die das fordert, verschärfen werden. Baerbock Drohung mit mehr Protektionismus lässt die Manager der deutschen Autobauer bestimmt nicht besser schlafen. Doch treffen höhere Zölle wirklich nur China? Auch für deutsche Verbraucher werden viele Waren damit teurer. Hier droht ein Eigentor.
Die Sommerpause in Brüssel dauert noch etwas an. Unsere Brüssel-Korrespondentin Amelie Richter gibt Ihnen aber jetzt schon einen Ausblick auf die China-Politik der EU im weiteren Verlauf des Jahres. Der Herbst wird in dieser Hinsicht noch einige Überraschungen mit sich bringen, die auch Peking nicht kaltlassen werden.
Kalter Wind, das ist ein Thema in dem CEO-Talk, den Frank Sieren mit der deutschen Ärztin und Klinik-Gründerin Michaela Heinke in Peking geführt hat. Heinke berichtet von der Qualität chinesischer Krankenhäuser, den Mentalitätsunterschieden beim Kampf gegen Covid und guten Gründen, auch die traditionelle Medizin ernstzunehmen. Das gesamte Interview können Sie sich auch hier anschauen.
Unsere Rubrik „Zur Sprache“ entfällt in dieser Woche urlaubsbedingt. Unsere Mandarin-Expertin und Stilistin Verena Menzel lässt sich nicht ersetzen, wie jedem Leser ihrer Texte klar sein dürfte.
Eine gute Woche wünscht
Ihre
Ning Wang
CEO-Talk
„Abwarten und Durchhalten können die Chinesen besser“
https://www.youtube.com/watch?v=frpeT9JHHDs
Keine deutsche Ärztin ist länger in China als Dr. Michaela Heinke. Sie hat zahllose Deutsche und Chinesen behandelt, Dax-CEOs auf ihren Reisen begleitet. Ihre Klinik in Peking ist kein Joint Venture, sondern vollständig deutsch. Heinke spricht mit Frank Sieren über die Modernisierung der traditionellen chinesischen Medizin, die Vorteile westlicher und chinesischer Krankenhäuser und die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus.
Seit einem Vierteljahrhundert ist Michaela Heinke in China – keine deutsche Ärztin wirkt bereits länger in der Volksrepublik. Sie hat Chinesen behandelt und deutsche Expats, die CEOs großer Dax-Firmen in China begleitet und weltberühmte Stars wie Nicolas Cage oder Victoria Beckham. Die Fachärztin für Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Psychotherapie fährt auch schon mal mit der Rikscha zu Patienten, selbst der chinesische Gesundheitsminister kennt sie. Heinke hat für die Pekinger Universitätsklinik ganze Abteilungen auf- und umgebaut und hat inzwischen die erste deutsche Kliniklizenz in China. Sie können sich die Langfassung unseres CEO-Talks auch im Video ansehen.
Ist es ratsam, als Ausländer in China in ein chinesisches Krankenhaus zu gehen?
Also ich würde jederzeit in eine Universitätsklinik gehen und mich dort von einem chinesischen Spezialisten behandeln lassen. Und, wenn ich nicht verstehe, was er mir sagt, würde ich mir lieber einen Übersetzer mitnehmen, als in eine dieser englischsprachigen Privatkliniken zu gehen, die es in den großen Städten gibt, und die sich auf Ausländer und reiche Chinesen spezialisiert haben. Die müssen nämlich im Verlauf der Behandlung doch wieder auf chinesische Spezialisten zurückgreifen, weil ihre eigenen Ärzte meist nur sehr allgemein ausgebildet sind.
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