- Kritik an Null-Covid-Politik nicht erwünscht
- Wasserstoffautos gehen erstmals in Serie
- Sinolytics.Radar: Staatsbanken – Retter in der Flaute?
- Kampfjets in Taiwans Luftraum
- Tesla und VW halten am Closed Loop fest
- Kommunen erhalten Finanzspritze
- Handels-Abkommen mit der Schweiz auf Eis
- Im Porträt: Yannic Han Biao Federer – Schreibend aus dem Familien-Trauma
in Shanghai geht der strikte Lockdown zu Ende. Doch in vielen Bereichen des täglichen Lebens haben die Corona-Maßnahmen die gesellschaftlichen Restriktionen noch verstärkt. Das gilt nicht zuletzt für öffentliche Kritik an Regierungsentscheidungen: Chinesische Ökonomen wurden in den vergangenen Wochen systematisch mundtot gemacht. Kritik an den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen ist nach wie vor unerwünscht, berichtet unser Team aus Peking. Wer es dennoch tut, soll „entschlossen bekämpft werden“, wie das Politbüro am vergangenen Freitag erklärte. Die Zeche für intransparente Entscheidungen in China bezahlt jedoch am Ende die ganze Welt.
Seit April stellt der Autobauer Changan mit dem „C385“ Chinas erstes serienmäßiges Brennstoffzellenauto her. Für die Wasserstoff-Industrie könnte das zum Meilenstein werden. Die Technologie, die eine noch bessere Umweltbilanz als E-Autos und ein noch schnelleres Auftanken verspricht, galt bislang als zu ineffizient für den Einsatz in normalen Pkws. Im Westen haben viele Hersteller wie Daimler die Technik bereits abgeschrieben. Dass die chinesischen Autobauer die Brennstoffzelle zur Marktreife gebracht haben, liegt vor allem am politischen Willen der Regierung, schreibt Frank Sieren. Wie schon in der E-Mobilität will das Land globale Standards setzen – auch, wenn es zwischendurch teuer wird.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Fabian Peltsch

Analyse
Peking macht kritische Ökonomen mundtot
Hong Hao war ein angesehener und beliebter Finanzanalyst in China. Zumindest bis vor einigen Wochen. Auch ausländische Medien zitierten ihn gern, wenn es darum ging, die Lage der chinesischen Wirtschaft zu beschreiben. Doch seit Anfang Mai ist von Hong kaum noch etwas zu hören. Er verließ seinen bisherigen Arbeitgeber, die chinesische Beteiligungsgesellschaft Bocom. Aus „persönlichen Gründen“, wie das Unternehmen mitteilte.
Vieles spricht dafür, dass die Behörden Hong mundtot gemacht haben. Immer wieder hatte der Analyst zuvor in sozialen Medien, wo ihn Millionen Menschen folgten, auf die angespannte Lage der chinesischen Wirtschaft hingewiesen. Die Zensoren löschten deshalb viele seiner Beiträge und sperrten seine Benutzerkonten. Nur auf Twitter können noch immer einige Beiträge von Hong gelesen werden. „Shanghai: zero movement, zero GDP“, lautet eine seiner letzten Nachrichten.
Maßnahmen sind pures Gift
Damit hat der Analyst die Lage eigentlich richtig zusammengefasst: Harte Lockdowns in der wichtigsten Wirtschaftsmetropole des Landes und in anderen Millionenstädten würgen das Wachstum der chinesischen Wirtschaft brutal ab. Für zig Millionen Menschen in China, die in Shanghai oder anderswo seit Wochen in Quarantäne sitzen und ihre Wohnungen nicht mehr verlassen dürfen, ist die strikte Politik der Regierung längst zu einem Albtraum geworden, den sie jeden Tag aufs neue durchleben müssen.
- Coronavirus
- Gesellschaft
- Handel
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen