- Mangel an Batterien bedroht E-Auto-Wachstum
- Didi Kirsten Tatlow: Grenze ziehen für Technologie-Transfers
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Politiker überall auf der Welt setzen große Hoffnungen auf das E-Auto. Der elektrische Antrieb soll die Emissionen senken und das Klima schützen. Doch die Autoindustrie sieht sich mit der nächsten Knappheit bedroht: Nach der Chipkrise könnte bald der Batteriemangel drohen, schreibt unser Team aus Peking. Industrievertreter hoffen demnach, dieses Jahr 5,5 Millionen E-Autos auf dem chinesischen Markt zu verkaufen. Doch das Angebot an Batterien reicht nur für 4,4 Millionen Autos. Weltweit drohen bis 2030 Lücken bei der Versorgung mit E-Auto-Batterien. Eventuell müssen wir also auf das Rad oder den öffentlichen Nahverkehr umsteigen, um das Klima zu schützen!
Wie wir im Technologiebereich Know-how vor Chinas Einfluss schützen, erklärt die langjährige China-Autorin Didi Kirsten Tatlow. Im Interview mit Marcel Grzanna spricht sie darüber, auf welch unterschiedlichen Wegen die Volksrepublik technologisches Wissen aus dem Westen abzieht. Bemerkenswert: Nicht alle der 32 Methoden Chinas sind illegal. Man könne allerdings sehr gut erkennen, welche Technologien in China besonders begehrt sind. Tatlows Warnung ist jedenfalls eindeutig – und geht uns alle an: Es ist höchste Zeit, dass wir erkennen, wie sehr dadurch unsere offenen Gesellschaftsmodelle in Gefahr geraten.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Ning Wang

Analyse
Batterie-Mangel bremst E-Autos

Käufer von E-Autos in China müssen derzeit sehr geduldig sein. Gleich mehrere Hersteller haben ihre Kunden vertrösten müssen, weil sich die Lieferzeiten für bestellte Neuwagen länger hinziehen als versprochen war. Das chinesische E-Auto-Startup Xpeng entschuldigte sich bei Käufern zuerst im Dezember und dann wieder vor einigen Wochen, weil es nicht in der Lage war, sein neues Modell P5 zum versprochenen Zeitpunkt auszuliefern. Auch Tesla meldete Verzögerungen bei der Auslieferung von bestellten Model 3 und Model Y aus seiner Shanghaier Fabrik.
Der Grund: Neben dem weiterhin bestehenden Chipmangel werden nun auch Batterien für E-Autos immer knapper. „Der EV-Markt wuchs zuletzt in einem so rasanten Tempo, dass die Schätzungen von Zulieferern immer wieder übertroffen wurden“, fasste David Zhang, ein Autoexperte der North China University of Technology, die Lage kürzlich gegenüber der Hongkonger Zeitung South China Morning Post zusammen: „Es wird noch einige Zeit dauern, bis die großen Batteriehersteller ihre Produktionskapazität erweitert haben, um die Nachfrage zu befriedigen“, so der Forscher, der davon ausgeht, dass das vorhandene Angebot von Batterien in diesem Jahr nur ausreichen könnte, um 4,4 Millionen NEV-Fahrzeuge in China auszuliefern.
Nachfrage an E-Autos in China kann erstmal nicht gedeckt werden
Diese Zahl stünde im krassen Gegensatz zur Prognose des chinesischen Autoverbandes CPCA, der für 2022 eigentlich mit der Auslieferung von 5,5 Millionen E-Fahrzeugen rechnet. Doch auch, wenn nun fehlende Batterien einen Strich durch die optimistische Rechnung des CPCA machen sollten. Mehr als vier Millionen verkaufte E-Autos wären noch immer ein sattes Plus im Vergleich zum Rekordjahr 2021, als in China knapp drei Millionen E-Autos verkauft wurden.
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