- Wuhan-Studie zum Langzeitverlauf von Long Covid
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die Gefahr von Long Covid ist einer der entscheidenden Gründe, die Pandemie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Die Langzeitfolgen der Infektion drohen zu einer Massenkrankheit zu werden. Auf individueller Ebene erfahren die Betroffenen großes Leid. Gesellschaft und Wirtschaft werden ebenfalls geschwächt.
Chinesische Forscher haben nun eine Zwischenbilanz dazu gezogen, wie sich die Corona-Spätfolgen über die Monate entwickeln. Die Ergebnisse sind alarmierend. Virus-Opfer der allerersten Coronawelle in der Provinz Hubei leiden zum Teil heute noch unter einem ganzen Bündel von Symptomen. Die chinesische Studie zeigt, wie ernst die chronischen Corona-Folgen zu nehmen sind, schildert Frank Sieren.
Bisher gab es keine Freihandelsbeziehung zwischen China, Japan und Südkorea. Das ändert sich ab Januar. Das Wirtschaftsabkommen RCEP wollte eigentlich die südostasiatischen Staaten enger an ihre Handelspartner binden. Doch für die nördlichen Partner untereinander erweist es sich fast als noch nützlicher, stellt Christiane Kühl fest. China ist damit erstmals Teil einer regionalen Freihandelsplattform. RCEP ist ohnehin ein kleines Wunder, findet Kühl. Es bringt wirtschaftlich erfolgreiche Länder wie Südkorea mit kleinen, bitterarmen Staaten wie Laos unter ein Dach. Das Rahmenwerk ist sogar flexibel genug, um die eifersüchtigen Rivalen China und Japan gemeinsam einzubinden.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Long Covid: Wuhan-Patienten leiden immer noch
Frank Sieren
Gut die Hälfte der ersten Covid-19-Patienten aus dem chinesischen Wuhan leidet auch über ein Jahr nach der Infektion noch unter Krankheitssymptomen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im medizinischen Journal The Lancet veröffentlicht wurde. In der Elf-Millionen-Metropole in der Provinz Hubei wurden Ende 2019 die ersten Fälle von Covid-19 nachgewiesen. Die Stadt gilt als Epizentrum des Ausbruchs mit mehr als 50.000 gemeldeten Fällen und einem monatelangen, harten Lockdown, bei dem die Bewohner 76 Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten waren. Es ist die erste und umfassendste Untersuchung dieser Art, da Wuhan zuerst betroffen war.
Die Untersuchung, die von einem Forscherteam der Pekinger Capital Medical University vorgenommen wurde, kommt zu einer Reihe von erschreckenden Ergebnissen:
- 20 Prozent der Patienten litten auch 12 Monate später noch immer unter Erschöpfung (Fatigue) und Muskelschwäche.
- Das Risiko für Frauen lag 1,4-Mal höher als das von Männern.
- 17 Prozent der Untersuchten berichteten von Schlafstörungen.
- 11 Prozent beobachteten Haarausfall.
- Bei 20 bis 30 Prozent der Patienten konnten noch immer Schwierigkeiten bei der Übertragung von Sauerstoff in den Blutkreislauf nachgewiesen werden.
- Vor allem Menschen, die während ihres Krankenhausaufenthalts künstlich beatmet wurden, litten nach einem Jahr noch häufig unter Kurzatmigkeit und Atemnot.
Long Covid erweist sich der Studie zufolge in vielen Fällen tatsächlich als langfristiges Leiden. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Genesung bei einigen Patienten länger als ein Jahr dauert. Dies sollte bei der Bereitstellung von medizinischen Dienstleistungen nach einer Pandemie berücksichtigt werden“, erklären die Autoren. Sie haben für ihre Studie 1.276 Menschen untersucht, die zwischen Januar und Mai 2020 aus dem Wuhan Jinyintan Hospital entlassen wurden. Es handele sich bei der Studie um die bislang größte Tracking-Umfrage von genesenen Covid-19-Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt hinter sich haben. Die Patienten weisen ein Durchschnittsalter von 59 Jahren auf. Sie wurden im Abstand von sechs und 12 Monaten Lungenfunktionstests, Computertomografien des Brustkorbs sowie Ausdauer- und Bluttests unterzogen.
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