- Peking lässt keine neuen Mitglieder für LinkedIn zu
- Chinas Frauen suchen Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt
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- Hardt: Hyperloop-Kooperation sinnvoll
- Diplomaten: EU-Sanktionen gegen China beschlossen
- EU-Impfpass lässt Wahl von chinesischem Impfstoff offen
- USA sanktioniert 24 chinesische Beamte
- Im Portrait: Philipp Staab
die Erwartungen an das heute beginnende Treffen der Außenminister von China und den USA in Alaska könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die US-Seite erst Sicherheits- und Menschenrechtsfragen mit ihren chinesischen Counterparts diskutieren wollen, spricht die chinesische Seite von einer Gelegenheit, die Washington und Peking dazu nutzen sollten, um hochrangige strategische Dialoge zu führen. Wir werden für Sie analysieren, inwiefern die Gespräche wirklich miteinander oder eher aneinander vorbei geführt werden. Die Stimmung jedenfalls könnte, trotz milder Temperaturen in Anchorage, frostiger nicht sein, derzeit ist noch nicht mal ein gemeinsames Abendessen geplant.
Vor dem Treffen in Alaska hat die EU ein deutliches Signal gesetzt. Kurz vor dem China-USA-Treffen ließen EU-Diplomaten in Brüssel durchblicken, dass man sich aufgrund von Menschenrechtsverletzungen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren auf Sanktionen gegen China geeinigt habe. Zu Sanktionen hat auch US-Außenminister Antony Blinken gegriffen, um Pekings Wahlrechtsreformen in Hongkong zu kritisieren.
Ein ebenso deutliches Signal hat die Business-Plattform LinkedIn von den chinesischen Behörden bekommen. Vorerst können sich keine neuen Nutzer mehr bei LinkedIn in China registrieren. Peking missfällt der Vorwurf von LinkedIn-Mutter Microsoft, dass die Hackerangriffe Anfang März von China gelenkt waren. Doch die Abhängigkeiten voneinander sind zu groß, als dass es zu einer ernsthaften Verwerfung kommen könnte, prognostiziert Finn Mayer-Kuckuk.
Ich schließe mich noch dem Wunsch von Philipp Staab an, den China.Table heute im Portrait vorstellt. Der Professor für Soziologie in Berlin, der mit seinen Studenten über geopolitische Entwicklungen in China, USA und Europa spricht, möchte in der Tagesschau mehr über China erfahren – zumindest genauso viel wie über die USA.
Ning Wang

Presseschau
Analyse
Keine neuen Mitglieder für LinkedIn
Microsoft hat in China eine Warnung erhalten: Das Profi-Sozialnetz LinkedIn, das zu Microsoft gehört, darf dort vorerst keine neuen Mitglieder aufnehmen, „bis es sichergestellt hat, mit den geltenden Gesetzen im Einklang zu stehen.“ Seitdem waren keine Neuanmeldungen möglich. Weitere Einschränkungen gab es für die 45 Millionen chinesischen Nutzer allerdings nicht.
Zunächst bestand die Hoffnung, dass der Aussetzer nur von kurzer Dauer sein würde. LinkedIn ist ein wichtiges Instrument der Vernetzung zwischen der chinesischen und westlichen Business-Community. Es gibt nicht viele gemeinsame Plattformen, die beide Welten überbrücken. Facebook/Whatsapp sind in China schwer zugänglich, während Europäer und Amerikaner im Allgemeinen kein WeChat verwenden. LinkedIn mit seiner professionellen Anmutung kommt zudem Leuten entgegen, die sich lieber über Sachthemen austauschen und auch ohne politische Diskussionen auskommen, die andere Sozialmedien einnehmen.
In der chinesischen Business-Community finden nun bereits Spekulationen über die Folgen eines langfristigen LinkedIn-Banns statt. Die Auswirkungen werden kurzfristig nur als gering eingeschätzt, weil alle Interessierten bereits ein Konto haben. Doch langfristig würde ein Verlust des Zugangs für LinkedIn als Verlust gelten.
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