China
Kuka + UN-Arbeitsorganisation + Slowenien
Liebe Leserin, lieber Leser,
als vor sechs Jahren Kuka vom chinesischen Hausgerätehersteller Midea gekauft wurde, war der Aufschrei groß: mit dem Roboterhersteller aus Augsburg würden deutsches Knowhow und Technologie billigend nach China abgegeben. Kuka stehe exemplarisch für den Ausverkauf Deutschlands. Am heutigen Dienstag plant der chinesische Mutterkonzern Midea den nächsten großen Schritt in Sachen Kuka. Frank Sieren nimmt das zum Anlass, um Bilanz zu ziehen, ob sich die Übernahme für den neuen Besitzer bereits bezahlt gemacht hat.
Vor wenigen Wochen wartete China mit einer besonderen Überraschung auf: Peking ratifizierte plötzlich zwei internationale Arbeitsrechtskonventionen und sagte damit zu, mögliche Zwangsarbeit mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Da passt es, dass in wenigen Tagen die Jahreskonferenz der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf stattfindet. Dort wird China mit Vorwürfen konfrontiert werden, die kein gutes Licht auf die Volksrepublik werfen. Marcel Grzanna hat sich deshalb angeschaut, welche Maßnahmen die UN-Organisation gegenüber China ergreifen könnte.
Slowenien hat China in den vergangenen Monaten geärgert. Unter Ministerpräsident Janez Janša war der EU-Staat zumindest verbal an Taiwan herangerückt. Peking hat sich entsprechend aufgeregt gezeigt. Doch mit der Abkehr von China könnte bald Schluss sein: Janša wurde abgewählt. Sein Nachfolger, Robert Golob, dürfte einen China-freundlicheren Kurs fahren – vor allem in der Wirtschaftspolitik.
