- Ant Group wird nun wie eine Bank reguliert
- Tiktok-Angreifer Kuaishou geht an die Börse
- CAI – Hintergrund der ILO-Vereinbarungen zur Zwangsarbeit
- Demokratie-Index: Hongkong mit autokratischen Elementen
- Olympische Winterspiele: Gerüchte um US-Boykott
- Stromrationierung trotz Kohle-Ausbau
- BMW-Partner vor Übernahme
- Trittin: 10 Thesen zum Verhältnis EU/China/USA
- Im Portrait: Michael Lackner
Peking grüßt Olaf Scholz. Der Finanzminister steckt tief im Schlamassel um Wirecard, das durch die Roste der Finanzaufsicht gerutscht ist. Die chinesische Regierung, schreibt Finn Mayer-Kuckuk, will nun den Finanzarm der Alibaba-Gruppe nach den Regeln eines Finanzinstituts und nicht mehr den Regeln eines Tech-Konzerns regulieren.
Tiktok und seine Video-App kennt im Westen mittlerweile jeder. Dass Kuaishou („schnelle Hand“) in China genauso erfolgreich ist, weiß man hierzulande nicht. Morgen könnte sich das ändern – Das Unternehmen geht in Hongkong an die Börse. Gregor Koppenburg und Jörn Petring nehmen uns mit in die Koaishou-Welt mit ihren 300 Millionen Usern.
Die Kritik am EU-China-Abkommen CAI reißt nicht ab. Im Zentrum stehen die Übereinkommen zur Abschaffung der Zwangsarbeit. Was sich konkret hinter den ILO-Vereinbarungen verbirgt, analysiert Amelie Richter.
Kann der Westen der Supermacht China mit Sanktionen beikommen? Der erfahrene Außenpolitiker Jürgen Trittin sagt: Nein. Ich möchte Ihnen Trittins zehn Thesen zum Verhältnis der Amerikaner, der Chinesen und der Europäer empfehlen. Er hat sie dieser Tage bei der außenpolitischen Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung vorgetragen – Und ich denke, Sie werden sie mit Gewinn lesen.
Antje Sirleschtov

Presseschau
Analyse
Peking reguliert Ant Group wie eine Bank
Technik-Holding oder Finanzkonzern? Da die Internetbranche in immer mehr Geschäftsfelder hineinwuchert, lassen sich hier oft keine klaren Grenzen ziehen. Die Regierung in Peking hat sich im Fall der Ant Group offenbar entschieden, den Zahlungsdienstleister wie eine Bank zu regulieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Kreise. Noch vor dem chinesischen Neujahrsfest am 12. Februar wollen die Behörden die Entscheidung offiziell bekannt geben. Damit die Ant Group unter den Schirm der Bankenaufsicht passt, ist dem Bericht zufolge ein Umbau der Beteiligungsstruktur nötig.
Zahlungen in Höhe von 15 Billionen Euro
Die Einstufung der Ant Group als Finanzholding entspricht zwar nicht den Wünschen seines Mutterkonzerns Alibaba. Doch sie wäre logisch: Ant vergibt bereits mehr als ein Fünftel der Verbraucherkredite in China. Das Unternehmen verdankt seinen Erfolg dem Aufstieg von Alibaba zum größten Onlinehändler des Landes. Es ist das Paypal Chinas – und noch viel mehr. Mit dem Geldmarktfonds Yu’e Bao ist das Unternehmen in den Markt für Geldanlagen eingestiegen – auf Wunsch ganz einfach per Handy. Auch Ratenzahlungen sind möglich. Das erklärt den hohen Anteil des Unternehmens am Markt für Konsumkredite. Eine gewisse Bekanntheit hat auch Sesame Credit erlangt, die Tochter für Bonitätseinstufungen, die besonders ausgefeilte Algorithmen verwendet.
Die Erfassung der Ant Group durch die Finanzaufsicht entspricht einem Trend, der derzeit parallel auch in Deutschland läuft. Nach der spektakulären Pleite des Zahlungsabwicklers Wirecard will die Bundesregierung die Zuständigkeit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) auf solche Holding-Strukturen aus der Technikwelt ausweiten. In Deutschland kommt die Reform zu spät – Wirecard hat in seiner Regulierungs-Lücke mit gezockt und betrogen, bis die Schäden in Milliardenhöhe gingen.
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