China
Konkurrenz zur Seidenstraße + Batterie-Recycling
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zahlen werden immer größer – die G7-Staaten haben den Entwicklungsländern jüngst 600 Milliarden Euro an Infrastruktur-Hilfen zugesagt und wollen damit auch der chinesischen Seidenstraße Konkurrenz machen. Der Clou dabei: Ein großer Teil des Geldes soll mittels privater Investoren mobilisiert werden. Die G7-Staaten selbst tragen nur einen kleinen Teil bei. Doch das gelingt eher schlecht als recht, wie frühere Versprechungen beispielsweise der Weltbank unter dem Slogan "From Billions to Trillions" zeigen.
In Afrika werden diese Milchmädchen-Rechnungen längst durchschaut. Mit vagen Versprechungen kann der Westen in Afrika nicht mehr punkten, berichtet Katja Scherer. Viele Afrikanerinnen und Afrikaner sehen China zunehmend als guten Partner an. Die rasche Umsetzung von Projekten und die Nicht-Einmischung bei Menschenrechtsverletzungen gereicht der Volksrepublik zum Vorteil. Wenn die EU wirklich dem wachsenden Einfluss Chinas auf dem afrikanischen Kontinent entgegentreten will, muss ihre Afrika-Politik auf jeden Fall flexibler werden.
Viel Veränderung zeichnet sich auch in der Mobilität ab. E-Autos boomen. In naher Zukunft wird eine große Menge ausgedienter E-Auto-Akkus anfallen, die als Rohstoff für neue Batterien dienen sollen. China liegt hier weit vorne. Chinesische Recycling-Unternehmen sind schon gut im Geschäft, während sich der Markt in Europa nur langsam entwickelt, berichtet Leonie Düngefeld. Investitionen in Recycling-Anlagen lohnen sich schließlich erst, wenn genug Material zum Recycling vorhanden ist. Hier kann China seine Vorteile als Früheinsteiger in die Elektromobilität ausspielen.
