- Kohle-Boom bedroht Chinas Klimaziele
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- Großbrand in Chemiefabrik in Shanghai
um auch im Winter genug Strom und Wärme produzieren zu können, setzt Deutschland wieder auf die Kohle. Fehlendes Gas aus Russland soll durch den klimaschädlichsten Energieträger schlechthin ersetzt werden. Auch in China verfolgt man diesen Weg. Dort gilt die Kohle als Brückentechnologie auf dem Weg zu mehr Erneuerbaren.
Unfassbare vier Milliarden Tonnen Kohle wurden im vergangenen Jahr in China gefördert – so viel wie noch nie zuvor. Zudem werden im ganzen Land dutzende neue Kohlekraftwerke gebaut. Und das alles, obwohl Xi Jinping sein Land gerne als kommende Klimaschutzmacht anpreist. Wir haben uns genauer angeschaut, was hinter dem Kohleboom in China steckt, weshalb viele Kraftwerke in der Nähe von Wind und Solarparks gebaut werden – und warum führende Klimaexperten den chinesischen Kohleboom gar nicht so negativ bewerten.
Masken, Gummi-Handschuhe, Einweg-Schutzanzüge, Test-Stäbchen – die Pandemiebekämpfung hat hier wie dort unerwartete Nebeneffekte: riesige Abfallberge, wie Ning Wang berichtet. In China herrscht der Glaube vor, das Virus könne auf Oberflächen oder durch Lebensmittel übertragen werden. Daher werden die Lieferungen in die Häuser dreimal in Plastik verpackt. Dazu kommen Milliarden von Schnelltests, die als medizinischer Sondermüll entsorgt werden müssen. Das Ergebnis ist ein Anstieg des täglichen Abfallvolumens um das 40-Fache. Chinas sonst so saubere Boom-Metropolen leiden unter Müllbergen. Doch es tut sich noch ein weiter reichendes Problem auf: Die Regierungspläne zur Plastikvermeidung werden um Jahre zurückgeworfen.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Nico Beckert

Analyse
Kohle als riskante Brückentechnologie

Nico Beckert
Strom kommt aus der Steckdose, Wärme aus der Heizung – diese Gewissheit hat uns jahrzehntelang unauffällig begleitet. Doch durch den Ukraine-Krieg ist die Strom- und Energieversorgung zu einem Topthema geworden. Europa sucht krampfhaft nach neuen Energielieferanten. Auch in China steht die Energiesicherheit ganz oben auf der Agenda. Schließlich hat die Volksrepublik schon im vergangenen Jahr eine gravierende Stromkrise durchgemacht. Wochenlang mussten Fabriken mit halber Kraft fahren (China.Table berichtete). Die Zentralregierung in Peking hat eine klare Botschaft ausgesandt: Die Stromkrise darf sich unter keinen Umständen wiederholen.
Um die Versorgung zu sichern, setzen die Behörden vor allem auf Kohle:
- Die Produktion in den Kohle-Minen des Landes wird ausgeweitet. Milliarden-Summen wurden in neue Minen investiert.
- Kohlekraftwerke sind angehalten, ihre Kohlevorräte aufzustocken und die Auslastung zu erhöhen. Der Bau zahlreicher neuer Kraftwerke ist bewilligt.
- Die Regierung verspricht, die Kraftwerksbetreiber finanziell zu unterstützen. Dafür hat die Regierung umgerechnet 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt. Gleichzeitig wurde angekündigt, den Betrieb auch bei hohen Kohlepreisen nicht einzustellen – im vergangenen Jahr war das eine Ursache der Stromkrise.
Doch was bedeutet dieser neue Kohle-Fokus für das Erreichen der chinesischen und globalen Klimaziele? Verbaut sich die Volksrepublik gerade die Energiewende?
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