- Chinas Klimaziele bedrohen wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität
- Wofür hat sich China auf der Klimakonferenz (nicht) eingesetzt?
- Zentralbank finanziert „saubere Kohle“ und Erneuerbare
- Solar-Ausbau langsamer als geplant
- Behörden sagen der Verschmutzung den Kampf an
- Stromkrise weitgehend überwunden
- China und USA vereinbaren mehr Klimaschutz
- Im Portrait: Harald Kumpfert – Nachhaltig im Ruhrpott Chinas
Liebe Leserin, lieber Leser,
herzlich willkommen am China.Table Climate & Energy. Mit diesem Briefing werden wir Sie jede Woche über neue Entwicklungen im Bereich der Klima- und Energiepolitik Chinas informieren. Vorweg: Wir verstehen die Tables nicht als Altar, vor dem wir die Wahrheit predigen. Schicken Sie mir gerne Anregungen, Kritik und Tipps an nico.beckert@table.media! Ich freue mich auf den Dialog.
Beim Thema Klima und Energie ist China zugleich wichtigster Heilsbringer und größter Sünder. Kein Staat der Welt baut die erneuerbaren Energien in vergleichbarer Geschwindigkeit aus. Dennoch ist es dem Land noch nicht gelungen, den Anteil des Kohlestroms zu verringern. Eine neue Entscheidung der Behörden zeigt den Zwiespalt: Die Zentralbank Chinas soll „saubere Kohle“ mit Milliardenausgaben fördern. Gleichzeitig vergibt sie Milliarden für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Eine fokussierte Politik sieht anders aus. Doch bei dieser Bestandsaufnahme stehenzubleiben, wäre zu einfach. Die Energiesicherheit ist Peking aus gutem Grund genauso wichtig wie die Klimaziele. Die jüngste Stromkrise hat auch den Unternehmen vor Ort noch einmal schmerzhaft gezeigt, dass Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt.
China muss bei der Klima- und Energiepolitik also viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten: Eine zu schnelle Transformation könnte Arbeitsplätze, Wachstum und die Energiesicherheit gefährden. Gleichzeitig bedroht die Klimakrise das Leben der Menschen, wie die Überflutungen des Sommers gezeigt haben.
Die chinesische Klima- und Energiepolitik ist eben nicht einfach „gut“ oder „schlecht“. Wir werden auch in Zukunft versuchen, die vielen Graustufen möglichst gut auszuleuchten.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Analyse
Chinas Klimaziele bedrohen wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität
Chinas Klimaplan ist ambitioniert. Innerhalb der kommenden gut acht Jahre will das Land den Höchststand bei den nationalen CO2-Emissionen erreichen. Bis 2060 sollen die Emissionen dann auf „Netto-Null“ sinken – dann dürfen nur noch Treibhausgase ausgestoßen werden, die an anderer Stelle kompensiert werden.
Die Klimaziele erfordern Maßnahmen „in einem noch nie dagewesenen Tempo und Umfang„, wie die Klimaexpertin und Journalistin Liu Hongqiao sagt. „Der Weg zu Netto-Null wird nicht einfach werden“. Es drohen wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Spannungen. Kann es China gelingen, eine Wirtschaft, die jährlich gut 30 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht, im notwendigen Tempo umzubauen?
Wirtschaftspolitisch steht China vor zwei großen Herausforderungen: Der Energiesicherheit und der Sicherung von Wachstum und Arbeitsplätzen.
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