- Nach dem Klimagipfel: Kooperation und Konkurrenz
- Merkels Peking-Reise mit Wirecard im Gepäck
- Chinas maritimer Einfluss in Europa
- Baidu und Geely investieren Milliarden in Smart-Car-Technologien
- Daniel Burow: LFP: Vorteil für China im Batteriemarkt
- Im Portrait: Qin Gang
- Zur Sprache: 鸡娃 jīwá – den Nachwuchs „pushen“
seit Annalena Baerbock Kanzlerkandidatin ist, wiegen ihre Worte doppelt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sie als Mitglied der nächsten Bundesregierung die Geschicke des Landes mit bestimmen, vielleicht sogar an ihrer Spitze. Als eine Mischung aus „Dialog und Härte“ definierte sie jetzt den aus ihrer Sicht notwendigen Umgang mit China. China-Kenner und Stakeholder werden die nächsten Monate nutzen müssen, um der Grünen ihre Agenda und ihre Interessen in China glaubwürdig zu erläutern.
Wie ernst Xi Jinping die Reduzierung des CO2-Ausstoßes nimmt und welche regulatorischen Mittel er dafür einsetzt, interessiert nicht nur uns alle im Allgemeinen, sondern auch jeden, der in China wirtschaftlich tätig und damit betroffen ist. Beim Klimagipfel von Joe Biden konnte man erste Konturen von Xis Plänen erkennen. Christiane Kühl bewertet den Gipfel und insbesondere das Gewicht der Zusagen von Xi Jinping, den Anteil der Kohlekraft in China zu reduzieren.
Insgesamt gut 200 Stunden hat Finn Mayer-Kuckuk die Sitzungen des Wirecard-Untersuchungsausschusses in den vergangenen Monaten verfolgt. Zuletzt musste dort Angela Merkel am Freitag den Parlamentariern erklären, warum sie sich in Peking für ein Unternehmen eingesetzt hat, dessen betrügerische Geschäftsgebaren zum Zeitpunkt ihrer Fürsprache längst Gegenstand öffentlicher Berichterstattungen waren. Ein Wirtschaftskrimi zwischen Berlin und Peking.
Rund 100 Millionen Euro wollen chinesische Investoren in den Wilhelmshavener Jade-Weser-Port stecken. Frank Sieren ordnet die Pläne in Pekings Seidenstraßeninitiative ein.
Und der Automotive-Experte Daniel Burow erläutert im Standpunkt, was europäische Batterie-Hersteller zu erwarten haben, wenn im nächsten Jahr der Patentschutz für die LFP-Technologie ausläuft und der europäische Markt für chinesische Hersteller offen ist.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche.
Antje Sirleschtov

Presseschau
Analyse
Nach dem Klimagipfel: Kooperation und Konkurrenz
Christiane Kühl
Joe Bidens Klimagipfel ist vorbei; und nun beginnen die Experten ihre Analysen: Was bedeuten die auf dem virtuellen Gipfel gemachten Zusagen von rund 40 Staats- und Regierungschefs? Und bringt all dies auch geopolitische Verschiebungen – neue Kooperationen und Konfliktlinien etwa? Eine der Überraschungen war die Ankündigung von Brasiliens Präsident Bolsonaro, die Emissionen seines Landes bis 2030 um 50 Prozent zu senken. Doch das Überraschungsmoment war schnell vorüber: Einen Tag nach dem Gipfel kürzte Bolsonaro das Budget seines Umweltministeriums für 2021 um 24 Prozent.
Solche Kehrtwendungen sind von China nicht zu erwarten. Xi hielt sich bei seinem Auftritt an die typische Prämisse, lieber zu wenig zu versprechen als zu viel – und das schon gar nicht unter Druck von anderen Staaten. Ganz im Sinne sozialistischer Pläne ist es immer besser das Plansoll am Ende zu übertreffen, als die Messlatte zu reißen – inklusive Gesichtsverlust. Insofern ist Xis zunächst mager erscheinende Ankündigung, ab 2025 den Kohleverbrauch zu senken, durchaus etwas wert.
„Xi hat noch nie zuvor eine solche Erklärung zur Reduzierung des Kohleverbrauchs oder zur Kontrolle neuer Kohlekraftwerke abgegeben“, betonte Lauri Myllyvirta, leitender Analyst am Center for Research on Energy and Clean Air und Experte für China, auf Twitter. „Dies bringt aber nur dann etwas, wenn jetzt konkrete Ziele und Richtlinien folgen. Aber Xis Bemerkungen ebnen den Weg dafür.“
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