China
Interview zu EU und Taiwan + Absatz des ID.4
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein EU-Abgeordneter erläutert uns die Hintergründe eines denkwürdigen Treffens. Charlie Weimers gehörte zu den Parlamentariern, die sich Ende Oktober mit Taiwans Außenminister Joseph Wu getroffen haben. Aus Pekinger Sicht ein Tabubruch – für Weimers jedoch erst der Anfang. Jetzt, wo China seine Drohungen gegenüber der Insel hochfährt, müsse Europa Farbe bekennen. Die EU müsse betonen, dass ein Vorgehen gegen Taiwan ernst Konsequenzen habe, sagte Weimers. Der Spielraum dafür sei größer denn je: Da das Vertrauen in China ohnehin erschüttert sei, gebe es weniger Bedenken, Peking zu verärgern.
Unsere EU-Korrespondentin Amelie Richter hatte derweil Einblick in den Entwurf des Richtungspapiers der Europäischen Union zu Verteidigung und Sicherheit. Tatsächlich zeichnet sich darin eine klarere Haltung des Bündnisses gegenüber Mächten mit deutlich abweichenden Interessen ab. Die Erkenntnis: Es reicht nicht mehr aus, nett und freundlich seine "Besorgnis" über das Weltgeschehen auszudrücken. Die EU müsse militärisch handlungsfähig werden, lautet einer der Eckpunkte. Leider wird es bis dahin noch sehr lange dauern. Dabei rennt den Politikern die Zeit davon.
Unter Zeitdruck steht auch der VW-Konzern. Er hat sich vorgenommen, in diesem Jahr eine Million elektrischer Autos zu verkaufen. Doch im größten Markt Chinas fand die Flaggschiff-Reihe mit dem ID.4 nur wenige Käufer. Der Vertrieb war einfach noch nicht gut organisiert. Jetzt bessert sich die Lage allerdings, analysiert Christian Domke Seidel. Die Verkaufszahlen steigen.
