Zhang Hui von Nio: Den Automarkt digital aufrollen
Cancel Culture im Namen der KP-Führung
BAIC hält mehr Anteile an Daimler als bisher bekannt
Brandstätter übernimmt China-Ressort am 1. August
BMW will X5 künftig in China bauen
Chiphersteller TSMC erwägt Deutschland als Fabrikstandort
Standpunkt: Wan-Hsin Liu – die Lieferkette wird chinesischer
Personalien: Vanessa Chang ist neue Direktorin von BMW Group Designworks
Liebe Leserin, lieber Leser,
bislang galt: Deutsche Autos verkaufen sich auf dem chinesischen Markt bestens. Aber umgekehrt? Eher unwahrscheinlich. Die Automarke Nio will nun das Gegenteil beweisen und bereitet den Einstieg in den gesamten europäischen Markt vor, auch in Deutschland. Der Vize-Europachef von Nio, Zhang Hui, erklärt im Interview, wie er das größte Hindernis beim Markteinstieg überwinden will: das Fehlen einer etablierten Marke.
Im Westen ist von Shitstorms und Cancel Culture die Rede, in China nennt sich das Pendant der Online-Hetzjagd „Rénròu Sōusuo 人肉搜索“, übersetzt: „Menschenfleischsuche„. Davor graut es nicht nur Promis, sondern auch Firmen, vor allem westlichen. Große Namen wie Daimler mussten eine solche Hetzjagd im chinesischen Netz schon über sich ergehen lassen. In der Volksrepublik bekommt das Ganze jedoch eine spezielle Note. Dort ist die Beleidigung der chinesischen Kultur oder des chinesischen Volkes gar zur größtmöglichen Sünde geworden. Und der Interpretationsspielraum ist groß.
Unser Autor Fabian Peltsch hat sich Chinas nationalistische Cancel Culture näher angesehen und analysiert: Online-Hetzkampagnen entspringen zum Teil tatsächlich einer patriotischen Stimmung, zum Teil sind sie aber auch von der Regierung orchestriert.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihr Felix Lee
Analyse
„Wir wollen eine Nio-Community schaffen“
Zhang Hui ist Vizepräsident von Nio in Europa
Nio gilt in China als großes Versprechen der Mobilität der Zukunft. Doch die Marke will viel mehr: Sie sieht sich als globaler Spieler und wagt den Sprung nach Europa. Zhang Hui, Vice President von Nio Europe, erklärt im Gespräch mit Christian Domke Seidel, wie das funktionieren kann.
Herr Zhang, welches Image soll Nio in Europa haben?
Ganz oben steht unsere Mission ’shape a joyful lifestyle‘. Das ist der Grund, warum William Li 2014 dieses Unternehmen gegründet hat. Er wollte mithilfe der Technologien im Bereich Smart Electric Vehicle eine Plattform erschaffen, auf der Nio und die sogenannten ‚User von Nio‘ miteinander ein positives Lebensgefühl, Freude und ihre Erfahrungen mit der Marke teilen und sich weiterentwickeln können. Es ist uns gelungen, dieses Image in China zu etablieren. Uns ist wichtig, dieses Image nun auch im europäischen Markt zu haben.
Wie soll so ein Image transportiert werden?
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