- EU-Kammerchef Wuttke: „Das CAI mit Leben füllen!“
- Parlamentarier wollen CAI erst nach Ende der Sanktionen ratifizieren
- FDP will Stellung Taiwans stärken
- Zhurong landet auf dem Mars
- Sinopec kann Öl direkt in Chemiegrundstoffe umwandeln
- Taiwan von neuen Corona-Fällen überrascht
- Portrait: Robin Zeng, CATL-Chef und fast reichster Hongkonger
- Zur Sprache: „Ein Herz schnippen“
wie geht die EU mit einem China um, das vor Kraft kaum noch laufen kann? Unser Korrespondent Frank Sieren sprach darüber mit Jörg Wuttke, einem der erfahrensten China-Manager der deutschen Wirtschaft und langjähriger Präsident der EU-Handelskammer vor Ort. Wuttke spricht sich dafür aus, das Investitionsabkommen CAI zu retten, indem beide Seiten es einfach anwenden. Hier spricht ein Pragmatiker, der selbst viel Arbeit in die Vorbereitung des Vertrags gesteckt hat. Die Hoffnung lautet nun, die „Spirale nach unten, Sanktionen gegen Sanktionen“ doch noch zu stoppen.
Wuttke erklärt das derzeit so „robuste“ Auftreten China mit einem historischen Vergleich. Nach seiner langen Schwächephase ist das Land in einer ähnlichen Position wie Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. Auch dort wurde „der Ton bestimmter und eigenwilliger“. Jetzt müsse der Westen umgekehrt den richtigen Ton gegenüber China unter Xi Jinping finden – schließlich hängt unser Wohlstand von funktionierenden Beziehungen ab. Die schriftliche Fassung des Interviews finden Sie hier im China.Table. Wenn Sie das vollständige Gespräch hören und sehen möchten, können Sie diesem Link folgen – dort findet sich ein Video.
Dazu passend hat Amelie Richter den aktuellen Stand der Entscheidungsfindung im EU-Parlament in Erfahrung gebracht. Hinter den Kulissen stellen sich die Abgeordneten nämlich dieselbe Frage wie Sieren und Wuttke: Wie geht die EU mit dem Wechselbad der Gefühle aus harten Sanktionen und einem fertig ausverhandelten Partnerschaftsvertrag um? Der Ansatz ist in Brüssel jedoch ein anderer: Eine Ratifizierung des CAI gebe es nur, wenn Peking die Sanktionen zurückfährt, lautet die Stimmung unter den Abgeordneten. Der Konflikt wird zur Nervenprobe.
Einen guten Start in die Woche wünscht
Finn Mayer-Kuckuk

Interview
Ausweg aus der Sanktions-Falle: „Wir füllen das CAI jetzt einfach mit Leben!“
Herr Wuttke, sind die Sanktionen der EU gegen China sinnvoll?
Ich halte Sanktionen grundsätzlich nicht für sinnvoll. Meine Frau ist Russin. Ich sehe die Sanktionen mit Russland seit 2014. Sieben Jahre sind ins Land gegangen, ohne dass die Sanktionen wieder zurückgenommen wurden. Russland leidet, die EU leidet. Und Russland ist heute international nicht schwächer. Gleichzeitig hat die Antwort der Chinesen auf unsere Sanktionen gezeigt, dass auch sie sich nicht einfach so in die Ecke stellen lassen. Deren Sanktionen sind überproportional härter als unsere. Das hat uns überrascht. Die Frage ist nun, wie wir aus dieser Falle wieder herauskommen.
- Auto
- CAI
- China Strategie 2022
- EU
- Geely
- Geopolitik
- Handel
- Hongkong
- Industrie
- Jörg Wuttke
- Menschenrechte
- RCEP
- Sanktionen
- Subventionen
- Volvo
- Xi Jinping
- Xinjiang
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen