- EU legt Strategie für Indo-Pazifik vor
- USA, Großbritannien und Australien schließen Pakt
- Expats fällt die Eingewöhnung unter Corona schwerer
- CATL verbündet sich mit BASF
- IfW: Grüne und FDP sehen China besonders kritisch
- China drängt in transpazifische Partnerschaft
- Europa stopft Schlupfloch für Zölle
- DR Kongo wirft chinesische Bergbaufirma raus
- Mittelschweres Erdbeben in Sichuan
- Portrait: Autor Chen Qiufan
China wird eingekreist. So zumindest muss es sich aus Sicht Pekings anfühlen. Erst haben die USA, Großbritannien und Australien einen Sicherheitspakt geschlossen, der sich gegen China richtet. Ausgerechnet am selben Tag legt die EU dann endlich ihre Indo-Pazifik-Strategie vor. Zudem hat Japans Marine noch ein groß angelegtes Manöver vor der chinesischen Küste begonnen. Es wirkte fast, als hätten die Akteure sich abgestimmt. Aber so viel Kommunikation zwischen großen Staaten wäre in der heutigen Zeit bereits zu viel verlangt. Die zeitliche Nähe war ein Zufall.
Wer aber von der Seeseite so eindeutig eingegrenzt wird, weicht in die andere Richtung aus. Kein Wunder, dass China neue Bündnispartner entlang der Seidenstraße in Zentralasien sucht. Kein Wunder auch, dass das Außenministerium in Peking gestern verschnupft auf die erstaunlich parallel laufenden Initiativen reagiert hat, wie Amelie Richter berichtet. Die immer offiziellere Einkreisung im Pazifik nützt auf jeden Fall nicht der Öffnung des Landes.
Umgekehrt tut China derzeit allerdings seinerseits auch alles, um Besucher und Expats abzuschrecken. Westliche Impfungen werden nicht für Ausnahmeregeln zugelassen; die Quarantäne ist besonders lang; die Hürden für Besuche bei der Familie in Deutschland sind höher denn je. Zudem nerven der neue Nationalismus und das ungünstigere Steuerrecht. Marcel Grzanna hat sich angesehen, wie das auf die deutsche Gemeinschaft wirkt. Die Eingewöhnung fällt derzeit noch schwerer als sonst, die Sorgen sind größer. Wir geben Tipps, wie man mit der Situation umgehen sollte.
Johnny Erling hat sich in dieser Woche freigenommen. Statt seiner Kolumne erscheint heute ein Portrait des Science-Fiction-Autors Chen Qiufan, der vor allem ökologische Themen aufgreift. Der Bestsellerautor hat vermutlich mehr dazu beigetragen, den Ernst der Naturzerstörung in der breiten Bevölkerung zu verdeutlichen als alle Studien der Vereinten Nationen. In seinem neuen Projekt widmet Chen sich nun den Gefahren der Künstlichen Intelligenz.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Indo-Pazifik-Strategie: USA brüskieren EU
Amelie Richter
So hatte sich das Brüssel wahrscheinlich nicht vorgestellt. Kurz vor der Präsentation der lange angekündigten Indo-Pazifik-Strategie der Europäischen Union überraschen Australien, die USA und Großbritannien die Europäer mit einem eigenen Sicherheitspakt, der ebenfalls für die pazifische Region gilt. Die Teilnahme Australiens ist dabei besonders schmerzhaft. Schließlich sollte der ozeanische Kontinent ein wichtiger Partner des Vorhabens der EU sein – und wäre sogar der flächenmäßig größte davon gewesen.
Statt also gemeinsam auf die zunehmenden Machtdemonstrationen Chinas zu reagieren, laufen plötzlich konkurrierende Initiativen. Die Motivation Australiens war vermutlich ein Lockangebot der USA: Es lässt sich beim Bau atombetriebener U-Boote helfen. Das wiederum kam in Europa besonders schlecht an. Rüstungs-Schwergewicht Frankreich, dem deshalb nun ein U-Boot-Deal in Milliarden-Höhe mit Canberra aufgekündigt wurde, fühlt sich vor den Kopf gestoßen.
Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian zeigte sich dementsprechend brüskiert: „Das ist ein Vertrauensbruch, und ich bin extrem zornig.“ Er hielt US-Präsident Biden vor, sich wie dessen Vorgänger Donald Trump verhalten zu haben. „Diese brutale, einseitige und unberechenbare Entscheidung erinnert mich in vielem an das, was Herr Trump getan hat“, sagte Le Drian dem Radiosender Franceinfo.
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