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dass die Bundesregierung Huawei-Technologie aus den 5G-Netzen verbannen will, ging in China angesichts der Nachrichtenflut rund um den Nationalen Volkskongress zu Wochenbeginn etwas unter. Doch inzwischen wird das Thema auch in der Volksrepublik hitzig debattiert, insbesondere in den sozialen Medien.
Die Führung in Peking selbst wirkt jedoch auffällig unentschlossen, schreibt Fabian Kretschmer: Einerseits soll eine wirtschaftliche Drohkulisse aufgebaut und Berlin als Vasall Washingtons dargestellt werden. Andererseits sieht China in Deutschland auch weiter einen potenziellen Partner. Es erscheint unklug, hier vorschnell die Konfrontation zu suchen.
Der Einfluss der USA auf den Umgang mit Chinas Technikbranche spielte auch bei einer Entscheidung der Regierung in Den Haag eine entscheidende Rolle. Die Niederlande stellen Maschinen zur Herstellung modernster Mikrochips unter Exportkontrolle. Zusammen mit Japan schneiden sie die chinesische Halbleiterindustrie damit von der Technik ab, mit der sich die leistungsfähigsten Prozessoren bauen lassen.
Ein weiterer Schlag ins Gesicht für China – und eine Bestätigung für all jene, die dort schon von einer US-Verschwörung gegen den eigenen Aufstieg überzeugt sind. Aus Sicht der Amerikaner war der Schritt allerdings logisch, analysiert Finn Mayer-Kuckuk.
Einen guten Start in die zweite Wochenhälfte!
Felix Lee

Analyse
Niederlande beteiligen sich an Chip-Sanktionen

Seit Januar laufen die Gerüchte um, am Mittwochabend machte die niederländische Handelsministerin Liesje Schreinemacher es offiziell: Den Haag will den Export von Halbleiter-Technologie an bestimmte Handelspartner einschränken. Dies geschehe aus Gründen der nationalen Sicherheit. Japan wird vermutlich schon in den kommenden Tagen mit vergleichbaren Ausfuhrkontrollen mitziehen.
Die Niederlande kommen damit dem Wunsch der USA nach, sich an den eigenen Halbleiter-Sanktionen gegenüber China zu beteiligen. Die niederländische Regierung hat sich die Entscheidung allerdings nicht leicht gemacht: Es liefen monatelange Gespräche zwischen Washington, Den Haag und Tokio, bis die Details geklärt waren. Die EU war nicht mit einbezogen und musste zusehen, wie ein wichtiges Mitgliedsland mit den USA in einer wichtigen Handelsfrage eine Sondervereinbarung abschloss.
Niederlande besitzen Schlüsseltechnik
Die Teilnahme der Niederlande war der US-Regierung indessen besonders wichtig. In Veldhoven sitzt das Unternehmen ASML. Es stellt Geräte her, die die Leiterbahnen von Chips mittels Licht auf Siliziumplatten schreiben, sogenannte Lithografiemaschinen. ASML hat ein Verfahren entwickelt, das besonders feine Leiterbahnen erzeugen kann. Darauf basieren alle modernen Hochleistungschips. Alle nennenswerten Halbleiterhersteller sind daher Kunden bei ASML. Die großen Konkurrenten auf dem Weltmarkt sind die japanischen Firmen Canon und Nikon.
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