- Huawei-Läden werden zu Autohäusern
- Philippinen wenden sich wieder den USA zu
- Goldman Sachs wächst in China
- Apple speichert seine Cloud-Daten bei Staatsbetrieb
- Hochhaus in Shenzhen schwankt plötzlich
- Studie warnt vor Risiken in der Old Economy
- Minxin Pei: Handelsstreit blockiert Klimapolitik
Elektroautos statt Handys finden sich inzwischen in den Huawei-Läden in China, wie unsere Autoren vor Ort beobachtet haben. Das Geschäft mit Mobiltelefonen leidet unter amerikanischen Sanktionen, während der Elektronikkonzern sich als Fahrzeugzulieferer profilieren will. Die Autos sind zwar keine eigenen Produkte der Marke Huawei, doch die gesamte Digitaltechnik darin stammt von den Ingenieuren des Unternehmens. Und gerade für junge Kunden in China ist ein Auto die fahrende und vernetzte Verlängerung des Handys. Huawei beweist hier, wie ein Unternehmen flexibel auf äußere Schocks reagieren kann.
Wie umgehen mit dem heutigen China? Diese Frage zieht sich durch die Politikberichterstattung des China.Table. Diesmal blicken wir auf die Philippinen, die ihre eigenen Sorgen mit dem Nachbarland haben, schließlich beansprucht die Volksrepublik riesige Seegebiete direkt vor der eigenen Küste. Präsident Rodrigo Duterte vollzieht daher nun erneut eine Kehrtwende. Nachdem er sich erst China angenähert hat, um die USA zu ärgern, macht er es nun umgekehrt. Das erinnert ein wenig an die ost- und südeuropäischen Staaten, die ihre Flirts mit China inzwischen zum Teil desillusioniert beenden.
In Panik geraten waren die Menschen gestern in einem 290 Meter hohen Wolkenkratzer in Shenzhen mitten im quirligen Elektronik-Viertel Huaqiangbei. Das Gebäude hatte aus unerfindlichen Gründen zu schwanken begonnen und musste evakuiert werden. Da noch nichts Näheres bekannt ist, haben wir es für heute bei einer kurzen Meldung belassen. Hoffentlich bleibt da alles stabil.
Finn Mayer-Kuckuk

Analyse
Huawei-Stores entwickeln sich zu Autohäusern

Der Huawei-Store im Einkaufsviertel Wanxiang Tiandi in der südchinesischen Stadt Shenzhen war schon immer etwas Besonderes. Als der Glastempel mit drei Etagen im September 2019 eröffnete, nannte Huawei ihn seinen „ersten globalen Flagship-Store“. Damals standen im gesamten Erdgeschoss helle Holztische, auf denen der Konzern stolz seine neusten Smartphones präsentierte. Doch im Laden hat sich einiges geändert.
Einige der Tische sind in den vergangenen Wochen verschwunden. Das Erste, was Kunden nun beim Betreten des weitläufigen Huawei-Stores sehen, sind: Autos. Die Fahrzeuge, die Huawei zeigt, stammen von der chinesischen Marke Seres. Dabei handelt es sich um eine kalifornische E-Mobilitäts-Tochter des Autokonzerns Sokon aus der westchinesischen Metropole Chongqing. Huawei kooperiert formal mit Seres und einer ganzen Reihe anderer Kfz-Produzenten. Eigene Autos will Huawei ausdrücklich nicht bauen. Dafür will das Unternehmen aber anderen Herstellern sein technisches Know-How anbieten. Neben dem Markennamen Seres ist an der Rückseite der Autos auch ein kleiner Huawei-Schriftzug zu lesen (China.Table berichtete).
In seinem Shenzhener Flagship-Store hat Huawei zwei Modelle des kompakten Geländewagens SF5 von Seres ausgestellt. Zu sehen sind sie unter anderem auch in Shanghai, Chengdu und Hangzhou. Sie kosten ab umgerechnet 27.800 Euro (216.800 Yuan). Die Kunden können sie nicht nur in den Läden erwerben, sondern auch über Huaweis E-Commerce-Plattform VMall.
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