- Berlin plant Huawei-Verbot
- Viele afrikanische Minen in chinesischer Hand
- Das Erbe der Olympischen Winterspiele
- Staatspläne für Elektroauto in Gefahr
- Ab 2024 produziert Xiaomi eigene Fahrzeuge
- IW-Studie zeigt Chinas Abhängigkeit vom Westen
- Kräne als Spionage-Werkzeug unter Verdacht
- Standpunkt zum Friedensplan für die Ukraine
am späten Montagabend machten Meldungen die Runde, das Bundesinnenministerium plane den Ausschluss von Huawei und ZTE aus dem deutschen 5G-Netz. Während andere Länder sich schon längst zu einem solchen Schritt entschlossen haben, prüft man in Berlin bereits seit Monaten. Die Sicherheitsrisiken einer chinesischen Beteiligung an 5G erscheinen nun unterm Strich offenbar zu groß. Michael Radunski analysiert, wie weitreichend die Konsequenzen einer solchen Entscheidung sind – wirtschaftlich und politisch. Die einzig verbleibende Lösung für die Beschaffung sicherer Komponenten liegt nun in Europa.
Unterdessen ist das Wettrennen um afrikanische Rohstoffe in vollem Gange. Europa hat den Start völlig verschlafen und läuft den Chinesen nun hinterher, wie unsere zweite Analyse feststellt. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, das europäische Lieferkettengesetz zu verdammen, das EU-Unternehmen bald schon ein höheres Maß an Menschenrechts- und Umweltstandards abverlangt. Denn wie sollen europäische Akteure chinesische Mitbewerber ausstechen, wenn deren Standards deutlich niedriger und damit auch deren Kosten geringer sind? Die Antwort lautet: indem sie aus Überzeugung das Richtige tun. Das sind wir Afrika schuldig und am Ende auch uns selbst in unserer Rolle als Verbraucher.
Während China in Afrika ein Auge auf Kobalt und Nickel geworfen hat, standen bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr ausschließlich Gold, Silber und Bronze im Mittelpunkt. Dafür floss viel chinesisches Geld in Trainer und Know-how aus den etablierten Wintersport-Nationen. Im Vergleich zu den Rohstoffen in Afrika scheint die Jagd auf die Edelmetalle weniger langfristig beabsichtigt gewesen zu sein. Nur in wenigen Winter-Disziplinen besitzt China ein Jahr nach Olympia noch internationale Ambitionen, schreibt Christiane Kühl.
Ehe ich Sie nun der Dienstagsausgabe des China.Table überlasse, habe ich noch einen Veranstaltungstipp für Sie. Ab 11.00 Uhr MEZ lädt Michael Radunski zu einem Webinar mit Sophie Reiß (Merics) und Marina Rudyak (Sinologin, derzeit an Universität Göttingen). Das Thema: Wie steht es beim laufenden Volkskongress in Peking um die innere Verfassung der KP? Sie erwartet dort eine sicherlich hoch spannende Diskussion. Anmelden können Sie sich kostenlos hier.
Marcel Grzanna

Analyse
Faeser will Huawei aus deutschen Netzen verbannen

Michael Radunski
Das Bundesinnenministerium (BMI) von Nancy Faeser plant offenbar, den Einsatz chinesischer Technologie in deutschen Mobilfunknetzen deutlich einzuschränken. Bestimmte Bauteile der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE sollen in deutsche 5G-Netze nicht mehr verwendet werden. Das berichten am Montagabend sowohl Zeit Online, Spiegel.de als auch die Zeitung Handelsblatt. Sie berufen sich auf Regierungskreise.
Ein solches Verbot hätte weitreichende Konsequenzen – für den Ausbau des Mobilfunkstandards 5G in Deutschland, für die in Netzbetreiber in Deutschland, sowie für die chinesischen Unternehmen. Aber auch das Verhältnis zwischen China und Deutschland würde unter einer solchen Entscheidung erheblich leiden.
Deutsche Abhängigkeit von Huawei
Direkt betroffen wären die Netzwerkbetreiber in Deutschland wie Deutsche Telekom, Telefónica oder auch Vodafone. Da das Verbot auch Komponenten gelten soll, die bereits verbaut sind, müssten sie die entsprechenden Bauteile der chinesischen Hersteller aus ihren Anlagen wieder entfernen. Die dabei entstehenden Kosten müssen den Berichten zufolge die Konzerne selbst tragen.
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