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mit der Ernennung von Zheng Yanxiong zum neuen Leiter des Pekinger Liaison-Büros in Hongkong hat die Kommunistische Führung ein klares Signal gesetzt. Der als Hardliner bekannte Zheng folgt auf Luo Huining. Zheng ist berüchtigt für sein hartes Vorgehen gegen Massenprotest in Wukan im Jahr 2011. In dem Dorf in der Provinz Guangdong, die an Hongkong grenzt, hatte der heute 59-Jährige den Bewohnern vorgeworfen, „mit ausländischen Medien zusammengearbeitet zu haben, um für Ärger zu sorgen“.
Marcel Grzanna hat sich die Personalie Zheng näher angesehen und mit im Exil lebenden Hongkongern gesprochen. „Dass ein Hardliner auf den Posten des obersten Repräsentanten rotiert, zeigt die anhaltende Sorge Pekings, dass die Einwohner noch immer Schwierigkeiten machen könnte“, sagt etwa der frühere Hongkonger Politiker und Studentenführer Sunny Cheung im Gespräch. Was primär alles abschreckend klingt, soll der KP Hoffnung nach jedoch Aufschwung für Hongkong bringen. Denn hartes Vorgehen bedeutet Stabilität, gerade auch für ausländische Investoren.
Wie man Peking glücklich machen könnte, beschäftigt nicht nur die Regierung in Hongkong – sondern auch die in Jakarta. Denn China ist Indonesiens wichtigster Geschäftspartner. Gleichzeitig wehrt sich der Inselstaat aber auch gegen aggressives Auftreten der Volksrepublik in umstrittenen Gewässern. Christiane Kühl analysiert die komplizierte Beziehung Jakartas zu Peking und wie sich Indonesiens Präsident Joko Widodo im Ausbalancieren mit dem Westen schlägt.
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Amelie Richter

Analyse
Personalie Zheng ein „beispielloser Vorgang“

Marcel Grzanna
Mit der Ernennung von Zheng Yanxiong zum neuen Leiter des Pekinger Liaison-Büros in Hongkong hat die Kommunistische Partei ein Signal der Entschlossenheit gesetzt. Die Personalie deutet darauf hin, dass die chinesische Zentralregierung ihren uneingeschränkten Machtanspruch in der Stadt vor deren wirtschaftliche Entwicklung stellt.
Als Direktor des Büros für Nationale Sicherheit hat sich der 59-Jährige in den vergangenen Jahren das Profil eines kompromisslosen Säuberers erarbeitet, der um jeden Preis bereit ist, Hongkongs Produktivität einem erzwungenen politischen Konsens unterzuordnen. Kritiker werfen ihm vor, nicht nur auf politischer Ebene aufgeräumt, sondern auch ehemals unabhängige und international respektierte Berufsverbände wie die 1907 gegründete Gesellschaft für Recht, den Beirat der Rechnungsprüfer oder den Lehrerverband mit Pekinger Loyalisten unterwandert zu haben.
„Es gilt ausschließlich nur noch das Wort Pekings“
Ausgerechnet Zheng in Personalunion zum Liaison-Chef und damit parallel zum höchsten Interessenvertreter Pekings in der Metropole zu ernennen, wirkt somit nicht nur als eine Warnung an alle verbliebenen Oppositionellen in Hongkong, sondern auch an den pekingfreundlichen Teil der Elite. Ehemalige Hongkonger Politiker und Parlamentarier äußern sich im Gespräch mit China.Table entsprechend entsetzt.
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