- Lockerungen statt Lockdown in Hongkong
- Gefahr für Lebensmittelversorgung wegen belasteter Böden
- Export schwächelt, aber Importe aus Russland steigen
- Kein Live-Streaming für Minderjährige
- Kritik und Glückwünsche an Hongkongs neuen Chef
- Scholz und Xi sprechen per Videokonferenz
- Taiwan ist bei Bidens Corona-Gipfel dabei
- Portrait: Gründerin und Architektin Niao Wu
die Lage in Peking ist weiter ernst und kompliziert, wie es am Montag die Stadtverwaltung umschreibt. 50 neue Fälle – vor allem im Bezirk Shunyi – bedeuten weitere Massentests für die Pekinger. Und auch in Shanghai werden die Einschränkungen wieder verschärft. Ganz anders präsentiert sich die Lage in Hongkong. Unser Autorenteam hat sich die Corona-Politik in der Sonderverwaltungszone genauer angeschaut – und das Ergebnis könnte kaum unterschiedlicher sein: Statt Lockdowns wie auf dem chinesischen Festland, will Hongkongs neuer Regierungschef John Lee zügig die Grenzen wieder öffnen. Die paradoxe Folge dieser zwei unterschiedlichen Politikansätze: Einreisen aus dem fernen Europa wären dann einfacher als aus dem nahen Festland.
Derweil hat meine Kollegin Ning Wang eine Begleiterscheinung des Shanghaier Lockdowns aufgegriffen und ist dabei auf ein massives Problem der chinesischen Führung gestoßen: die Sicherung der Lebensmittelversorgung. Während in Shanghai die Versorgung mit Essen und Trinken vor allem an den strikten Corona-Maßnahmen der Behörden scheitert, droht auch landesweit eine massive Versorgungskrise mit Lebensmitteln. Der Grund: Chinas Böden sind verseucht mit Schwermetallen, Plastik oder Phosphor. Die Gründe dafür sind vor allem vom Menschen verursacht. Ning Wang zeigt, dass Chinas Behörden das Problem durchaus erkannt haben – ihre Maßnahmen sind allerdings von atemberaubender Schlichtheit.
Viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre wünscht
Michael Radunski

Analyse
Hongkong verzichtet auf Chinas Null-Covid-Strategie

Raus aus dem Dilemma: In seiner Siegesrede am Sonntag hat Hongkongs künftiger Regierungschef John Lee deutlich gemacht, wo die Prioritäten nach seinem Amtsantritt am 1. Juli liegen sollen. Lee und seine neue Mannschaft wollen versuchen, Hongkong schnellstmöglich aus der für die Wirtschaft schädlichen Corona-Isolation zu befreien. Ein Unterfangen, an dem auch die noch amtierende Regierung unter Carrie Lam arbeitet, aber bislang noch keinen Erfolg vermelden konnte.
Seit mehr als zwei Jahren gelten die strengen Maßnahmen, die jede Reise für Hongkonger zu einer Tortur machen. Trips ins Ausland ziehen nach der Rückkehr eine lange Hotel-Isolation in Hongkong nach sich. Nicht einmal Reisen ins benachbarte Shenzhen auf dem chinesischen Festland sind ohne Quarantäne möglich. Zahlreiche Hongkonger waren phasenweise sogar aus ihrer Heimat regelrecht ausgesperrt. Immer wieder wurden kurzfristig Flug- und Einreiseverbote verhängt, die es unmöglich machten, aus vom Coronavirus besonders hart getroffenen Ländern zurückzukommen. Für Touristen und Geschäftsreisende ohne Hongkonger Staatsbürgerschaft war die Stadt bis vor wenigen Tagen sogar komplett dicht.
Die Situation verlangt nicht nur den Menschen vieles ab, auch die wirtschaftliche Produktivität leidet massiv. Unternehmen und ausländische Handelskammern üben Druck auf die Regierung aus, indem sie immer wieder fordern, die Regeln endlich zu lockern.
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