- Weiter keine Touristenvisa für Ausländer
- Hongkongs schwieriges Pandemie-Comeback
- Termine kommende Woche
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- Dutzende Demonstranten in Haft
- Abschiebeschutz für Hongkonger in den USA
- Rekordkälte im Nordosten und in Peking
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- Blick aus China: friedliche Neujahrstage
- Im Portrait: Taiwans neuer Premier Chen Chien-jen
noch rollt eine riesige Corona-Infektionswelle durch China, aber ein Ende ist langsam in Sicht und der Frühling dürfte Aufbruchstimmung bringen. In Hongkong wurde schon ein wenig früher geöffnet. Dort ist es nun an der Zeit, sich nach der Pandemie wieder aufzurappeln. Einfach zurück zur Normalität wird aber kaum möglich sein, denn die Sonderverwaltungszone hat wirtschaftlich schwer gelitten. Um 3,2 Prozent brach die Wirtschaft in Hongkong 2022 ein, die Exporte sanken sogar um fast 29 Prozent im Vorjahresvergleich, der schlechteste Wert seit 1953.
Auch das internationale Image Hongkongs hat Schaden genommen, durch den Crackdown gegen die Demokratie-Bewegung. Wie es wieder aufwärts gehen soll, und was Singapur besser macht, analysiert unser Team in Peking.
Chinas Corona-Einreisebeschränkungen sind nun also passé. Doch wer sich bereits auf einen Teller dampfender Jiaozi beim baldigen Besuch in Peking gefreut hat, wird sich wohl noch bis Mai gedulden müssen. Visa gibt es aktuell nur für Verwandte ersten Grades und Geschäftsleute. Auch Flugverbindungen sind knapp und das treibt den Preis. Doch warum verwehrt Peking Touristen den Besuch, während die eigenen Bürger wieder in die Welt hinaus dürfen? Es könnte auch politisches Kalkül dahinter stecken, schreibt Fabian Peltsch in seiner Analyse.
Anstelle einer Reise nach China gibt es bei uns einen Blick aus China. Das Frühlingsfest bringt Familien endlich wieder zusammen und wie unter vielen Weihnachtsbäumen hierzulande sind bei solchen intensiven Familientreffen beim Feuertopf auch Konflikte vorprogrammiert. Worüber sich chinesische Eltern mit ihren erwachsenen Kindern kabbeln, und wo dieses Jahr große Einigkeit herrscht, lesen Sie in unserer Kolumne zum Ende der Woche.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Julia Fiedler
Analyse
Verschleppte Touristenvisa

Fabian Peltsch
Während chinesische Touristen nach dem Ende der strikten Zero-Covid-Maßnahmen wieder in die Welt reisen dürfen, hält China seine eigenen Grenzen für ausländische Touristen weiterhin geschlossen. „Zurzeit ist die Beantragung eines Touristen-Visums leider nicht möglich“, erklärt die offizielle China-Visa-Stelle in Berlin auf Anfrage. Bislang dürfen nur Geschäftsleute und Verwandte ersten Grades aus dem Ausland in die Volksrepublik einreisen. Auch Studierende können mit entsprechenden Einladungen chinesischer Gastuniversitäten grundsätzlich wieder ein Visum beantragen. Was Touristenvisa angeht, sei ein Zeitpunkt für die Vergabe jedoch „im Moment nicht vorauszusehen.“
„Wir schätzen, dass Touristen aus Europa ab Mai 2023 wieder nach China reisen können“, sagt Yang Ciyuan, Geschäftsführer beim deutsch-chinesischen Reiseveranstalter Sinorama mit Sitz in Düsseldorf. Einen Grund für die Verzögerung bei der Visa-Vergabe sieht er in den wenigen Flugverbindungen zwischen Europa und China, die nun erst wieder ausgeweitet werden müssen. „Es werden momentan nur ungefähr ein Zehntel so viele Flüge wie vor der Pandemiezeit angeboten, sodass auch die Flugpreise noch sehr hoch sind.“
Sonderbehandlung für die „Freunde Chinas“
Wolfgang Arlt, Direktor von COTRI, dem Marktführer für Studien zur chinesischen Tourismusbranche, sieht ein anderes Kalkül am Werk. „Mit der Einreise-Verzögerung für Touristen will China vermeiden, dass eine breitere Masse an Ausländern das derzeitige Chaos mitbekommt, zum Beispiel im Gesundheitssystem.“ Für China ist der Tourismus immer auch ein politischer Hebel, sagt Arlt. Am vergangenen Freitag hatte Peking bekannt gegeben, dass Gruppenreisen chinesischer Touristen ab dem sechsten Februar in 20 Länder wieder zugelassen werden. Auffallend sei, dass dazu vor allem Zielländer gehören, die Peking als „Freunde Chinas“ betrachtet, etwa Thailand, die Vereinigten Arabischen Emirate, Südafrika, Russland und Kuba.
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